IBM: Die Renaissance des PowerPC

ZDNet: Nachdem RISC-Prozessoren lange Zeit dem Tode geweiht aussahen, erleben sie nun eine Renaissance. Welche Chancen rechnen Sie sich gegen die x86-Architektur aus?

Gottschalk: Wir rechnen mit steigenden Marktanteilen, ganz klar. Uns wurde ja früher sogar prophezeit, dass wir den PowerPC ähnlich wie HP seine RISC-Prozessoren einstellen werden. Das war aber nie unsere Intention.

Durch unsere Breite im Markt – Embedded-Systeme, Consumer-Elektronik, Server – ist das ganze sehr veritabel für uns.

ZDNet: Beobachter gestehen Ihnen beste Aussichten auf dem chinesischen Markt zu. Dort boomt es und der PowerPC ist in Kombination mit Linux schwer angesagt.

Gottschalk: Ja, kein Wunder das Power.org in China gegründet wurde. Gerade Server, aber auch Elektronik-Geräte, werden dort nachgefragt und neu entwickelt.

ZDNet: Erwarten Sie mit dem angekündigten Cell-Prozessor ähnliche Erfolge?

Gottschalk: Für Sony bietet der Cell die Chance, ein Gerät anzubieten, dass weit über eine Spielekonsole hinaus geht. Toshiba hat wohl aus dem gleichen Grund seine Mithilfe angekündigt: In Fernsehgeräten und in der gesamten Home-Elektronik können Sie nun leistungsfähige CPUs einbringen.

ZDNet: Herr Polster, Geschäftsführer von AMD in Deutschland, zeigte sich im Gespräch mit uns eher skeptisch, was die Erfolgsaussichten des Cell-Prozessors angeht. Seiner Meinung nach wird er – ähnlich wie der Itanium – in einer Nische dahinvegetieren.

Gottschalk: Bislang gibt es keine ausgeprägten Tendenzen, den Cell überhaupt im IT-Umfeld anzusiedeln, zumal im Mainstream-Bereich. Der Cell ist vor allem für Einsatzgebiete im Multimediaumfeld und in der Consumer-Elektronik gedacht, wie ja auch die Gemeinschaftsentwicklung von Sony, Toshiba und IBM andeutet, insofern ist der x86-Markt für uns hier nicht im Fokus. Wir haben da eine andere Perspektive.

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