DSL-Hochburg Deutschland vor Boom bei Kabel-Internet

Laut einer Studie soll sich die Userzahl bis 2010 auf 1,6 Millionen mehr als verzehnfachen

Internet und Telefonie via Fernsehkabel stehen in der DSL-Hochburg Deutschland vor dem Durchbruch. Bis zum Jahr 2010 soll sich die Zahl der User, die übers TV-Kabel ins Internet gehen, laut einer aktuellen Studie der Münchner Managementberatung Solon von heute 145.000 auf 1,6 Millionen steigern, berichtet die Wirtschaftswoche.

Drei Viertel dieser Internetkunden könnten nach Angaben von Dorothea von Wichert-Nick, Kabel-Expertin bei Solon, auch ihren Telefonanschluss ummelden und per Voice over IP über das Fernsehkabel telefonieren. Nach den Berechnungen der Managementberater werden die Kabelnetzbetreiber bis zum Jahr 2010 insgesamt zwischen 500 und 900 Millionen Euro in die Erweiterung des Fernsehkabelnetzes investieren.

Dass ein solcher Markt auch in Deutschland vorhanden ist, beweist laut der Wirtschaftswoche unter anderem der regionale Kabelnetzbetreiber Kabel BW, der allein seit Jahresbeginn 10.000 neue Highspeed-Internet-Kunden begrüßen konnte. Bis 2010 soll die Zahl der Nutzer auf 280.000 steigen.

Bis Ende 2006 will Kabel Baden-Württemberg rund 100 Millionen Euro in die Umrüstung der Netze investieren. Auch der Kabelriese Kabel Deutschland wendet sich verstärkt dem Internetgeschäft zu und will bis 2006 in 30 deutschen Städten Breitbandanschlüsse mit Internet und Telefonie vermarkten.

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4 Kommentare zu DSL-Hochburg Deutschland vor Boom bei Kabel-Internet

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  • Am 11. Juli 2006 um 4:58 von Werner M. Mayer

    Zeitungsente wie bei BTX
    Hallo,

    nach einem Rundgang durch die Erfahrungen anderer User mit Kabel Deutschland auch heute noch (überwiegend keine guten), bedeutet m.E. Ihre Überschrift mit dem "…Boom bei Kabel-Internet" eine krasse Fehleinschätzung bzw.-Deutung.

    Das hatte sich zuletzt die ehemalige Deutsche Bundespost geleistet mit ihrem BTX (Bildschirmtext), wo auch eine hohe Teilnehmerzahl proklamiert, aber bei weitem nie erreicht wurde. Dies war auch damals schon absehbar, trotzdem war die Post nicht davon abzubringen.

    Ähnlich wird es m.E. Kabel Deutschland ergehen. Dabei begeht Kabel Deutschland /Telekom/ehemalige Deutsche Bundespost den gleichen Fehler wie seinerzeit mit BTX: maßlose Überschätzung der Akzeptanz im Vergleich zu anderen Dienstleistungs- angeboten. Eher verbreitet sich das TV über Internet, weil die Menschen immer Medienmonopolisten nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen tendieren, wenn sie eine Wahl haben.

    Die "DSL-Hochburg Deutschland" wird m.E weiterhin von herkömmlichen Telefondienstleistungsangeboten gut durchwachsen sein bei zunehmend sinkenden Preisen, während Kabel Deutschland und somit Kabel Digital Highspeed-DSL eher als Nischenprodukt für Besserverdiener bzw. experimentierfreudige Individuen vorbehalten bleibt.

    Trotz Kabelzwang (bei Minimalprogramm) schaut man auch heute noch günstiger über Schüssel mit Digital-Sat-TV, ohne die hohe monatliche Kosten, wie sie Kabel-Vollprogrammnutzer monatlich zahlen, in guter digitaler Qualität.

    Eines sollte man immer im Auge behalten: es gibt viele Bundesbürger und es werden immer mehr, die den Geldbeutel arg eng schnallen müssen.
    Da kann Kabel-Digital m.E preislich nicht mithalten.

    MfG

  • Am 24. Mai 2005 um 21:39 von Ralf Latz

    Und wieder die Städte
    Wie an der Absicht von Kabel Deutschland (letzter Absatz) zu erkennen, kommen wiederum nur Stadtbewohner in den Genuß von Breitband, so dass sich letztendlich die Breitbandanbieter, gleich welcher Technologie, in den Städten gegenseitig auf die Füße treten und der Internetnutzer vom Lande weiterhin auf Modem angewiesen bleibt! Da frage ich mich, was diese Überschrift soll?

    • Am 25. Mai 2005 um 9:42 von Richtfunkfreak

      AW: Und wieder die Städte
      Nicht verzagen, W-Lan fragen. Statt auf Teledoof oder andere zu warten, baut "Bürgernetze mit W-Lan" auf. Das kann über die Gemeinden koordiniert werden und Richtantennen (umgebaute Digitalschüsseln) erreichen jetzt schon zig Kilometer Distanzüberbrückung. Da braucht ihr nicht auf WiMax, die sich dann wieder auch die attraktiveren Gebiete aussuchen, zu warten. Hier sollte die RegTP auch klare positive Aspekte setzen, neben dem Gesetzgeber und nicht solche schon vorhandenen Konstrukte (im WWW gibt es Infos) in einer rechtlichen Grauzone (ver)kommen lassen! Aber von diesem Lobby- und sonstigem Staat ist leider auch nichts anderes zu erwarten…

    • Am 25. Mai 2005 um 10:34 von Richtfunkfreak

      AW: AW: Und wieder die Städte
      Ach ja, es sollten sich die Bürgernetze zu einem Bundesverband zusammenschließen. Dann können sie vielleicht politisch erreichen, dass sie völlig legal und mit dem Segen der RegTP die dunklen Zonen ausleuchten dürfen!

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