Web-Radio-Aufnahmegerät provoziert Musikindustrie

Rechtsexperten: "Anzeigen bald wahrscheinlich"

Die Möglichkeit Web-Radiostreams aufzunehmen und in MP3-Dateiformate zu konvertieren wird bald die Rechtsabteilungen der Musikindustrie auf den Plan rufen. Das prophezeit Jonathan Potter, Geschäftsführer der Digital Media Association. Die Verwendung von Aufnahmegeräten, die wie ein Tivo-Rekorder funktionieren, aber Audiodateien aufnehmen, könnte gegen digitale Urhebergesetze verstoßen.

Geräte wie Replay Radio von Applian Technologies ermöglichen Schnitt und Bearbeitung aufgenommener Internet-Radiostreams, was nach dem Digital Copyright Millenium Act als rechtswidrig eingestuft werden könnte. Laut diesem ist es untersagt urhebergeschützes Material von einer Computerfestplatte zu kopieren. Lediglich die Kopie von einem digitalen oder analogen Aufnahmegerät ist erlaubt, wenn die Kopie für den Privatgebrauch bestimmt ist.

Miteigentümer von Applian Technologies, Tom Mayes, verteidigt das Gerät. „Wir machen das schon seit einiger Zeit. Ich glaube, dass es für die Musikindustrie zu spät ist dieser Technologie eine Schlinge um den Hals zu legen“; so Mayes. Zwar hat sich die Musikindustrie bislang noch nicht zu Wort gemeldet, zwei Webradiosender forderten Applian aber auf, die Links zu ihren Seiten von der Produkthomepage zu nehmen. „Die Verwendung von Software wie Replay Radio, die Rhapsody-Streams aufnimmt, verletzt unsere Geschäftsbedingungen“, begründet der Sprecher des Websenders Rhapsody, Matt Graves, diesen Schritt. Yahoos Musicmatch-Sender folgte Rhapsodys Beispiel.

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6 Kommentare zu Web-Radio-Aufnahmegerät provoziert Musikindustrie

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  • Am 24. April 2008 um 20:55 von Big Tiger

    Aufnahmeverbot von Radiomusic
    An die Betreiber dieser Seite…

    Bitte bleibt am Ball und informiert -Uns- weiterhin asführlich über dieses Tema.

    Danke

    BT

    • Am 10. Oktober 2010 um 18:19 von Chilling Chinchilla

      AW: Aufnahmeverbot von Radiomusic
      Die Musikindustrie zerstört sich selber. Sie verbietet, dass der Kunde sich das kostenlos aus dem Internet zieht, das ohnehin wertlos ist. Wenn man mal einen Blick auf die zahlreichen Underground-Bands wirft, dann wird man festzellen, dass dort viel mehr Kreativität zu finden ist als in den Charts. Ich mach selber auch Musik, allerdings kein Pop, sondern Ambient. Dazu fällt mir eine Geschichte ein, die mir mal passiert ist. Bevor ich vor ein paar Jahren mal eine Demo CD an eine der grossen Major Labels schickte (Name nenne ich nicht), rief ich vorher bei den A&R Leutchen an, ob die Ambient Musik im Programm haben. Ich würde denen gerne eine Demo CD zukommen lassen. Nun ja, keiner von denen konnte was mit dem Begriff "Ambient" anfangen und man fragte mich, ob die Musik, die ich mache "Disco-Ambient" ist. Was soll das sein, Disco-Ambient?? Ich wollte schon antworten: Nein, es sind "Thrash-Metal-Schnulzen" oder "handgemachter Techno". Als ich eine Demo CD dann dahin geschickt habe, bekam ich wenige Wochen später eine Antwort. Die einzelnen Tracks waren denen zu lang und ich hätte den Beat vergessen. Sorry, aber das musste jetzt mal gesagt werden!

  • Am 24. April 2008 um 20:49 von Big Tiger

    Aufnahmeferbot vin Radiomusic!!!
    Wenn ich ein Tapedeck habe und damit Radiomusic aufnehmen kann und darf!!!(immes schon legal gewesen), warum dann nicht auch Internet-Radio???
    Da kann man kein Unteschied machen.
    Meiner meinung nach ist das voller schwachsinn…
    Was wollen die denn noch alles verbieten???
    Das ich mir Music von Freunden ausleihe und sie für mich nutze???

    Mfg

    BT

  • Am 24. November 2005 um 18:37 von Adolf Hochhaltinger

    Warum nicht gleich auch alle Recorder verbieten?
    Diese Recording Devices tun doch letztendlich auch nichts anderes als Musik aufzunehmen – ebenso wie wir früher mit einem Recorder die Musik aus dem Radio aufgenommen haben.

    Worin besteht hier ein _grundsätzlicher_ Unterschied?

    Vielleicht kommt eine Usergruppe auf die Idee, in einem Musterprozess das Aufnehmen von Musik-Streams aus dem Web auch *juristisch* dem Aufnehmen von Musik aus dem Radio gleichsetzen zu lassen?

    Das würde heißen: kommerzielle Nutzung verboten, aber private Nutzung erlaubt – vgl. das Recht auf die "Privatkopie" in der deutschen bzw. österreichischen Rechtsprechung!

  • Am 31. Mai 2005 um 14:07 von ThomasG

    Dummköpfe!
    Wann merkt die Musikindustrie, daß man mit Ignorieren von Kundenwünschen und hartnäckigem Festhalten an Uralt-Strukturen nicht gewinnen kann?
    Jeder Verklagte ist potenzieller Kunde, wenn man das nur richtig anfängt: Brauchbarer Content, erträgliche Regelungen im Copyright usw.

    Scharfmacherei, härtere Gesetze und Klagen über Klagen, damit gewinnt man weder Kunden noch Umsatz.

    T.

    • Am 31. Mai 2005 um 19:40 von A. Miethe

      AW: Dummköpfe!
      Es bleibt aber genug Kohle übrig, sonst würden die das nicht tun ;-) Im Mittelalter lief das genau so, die Bauern wurden bis auf Hemd ausgezogen und die Herren machten sich einen schönen Tag. Denen war das völlig egal ob sie durch eine Umstrukturierung langfristig noch mehr hätten erwirtschaften können. Also mal sehen ob es die Musikindustrie auch noch in die Neuzeit schafft …

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