Macromedia selbst bezeichnet CFML als „Scripting-Schicht für J2EE“. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass der Zugriff auf kostenlos oder kommerziell erhältliche Java-Bibliotheken, Funktionen der Java- und J2EE- Standardbibliotheken sowie auf selbst geschriebenen Java-Code, in vielen Fällen also auf Funktionen, die Coldfusion von Haus aus nicht mitbringt, möglich ist. Nachfolgend ein paar Beispiele:
Java-Objekte erstellen
Zuerst soll eine einfache Java-Klasse namens SimpleMath erstellt werden. Vor allem geht es um die Methode addNumbers() (die Coldfusion-Entwickler nennen die Methoden „Funktionen“). Den Java-Quellcode zeigt Listing A, aber man sollte beachten, dass man nicht immer Zugriff auf den eigentlichen Java-Quellcode hat (abhängig vom Ursprung der Klasse). Mit etwas Glück findet man unter http://java.sun.com/j2se/1.3/docs/tooldocs/javadoc/ Dokumentationen zur Verwendung der kompilierten Klasse.
Listing A
Wie kann man nun die Methode addNumbers() von Coldfusion-Code aus verwenden? Man muss die Funktion createObject() benutzen, um Coldfusion mitzuteilen, dass die Klasse SimpleMath verwenden werden soll. Listing B zeigt, wie man dies macht:
Als Erstes benutzt der Code die Funktion createObject(), um ein Java-Objekt auf Basis der Klasse SimpleMath zu erstellen. Die Variable myObject ist nur eine Referenz auf dieses Objekt. Das erste Argument der Funktion createObject() ist der String „java“, was anzeigt, dass man es hier merkwürdigerweise mit einem Java-Objekt zu tun hat. Das nächste Argument („SimpleMath“) ist der Name der zu verwendenden Java-Klasse.
Danach braucht man nur noch die übliche Syntax mit der Variablen myObject zu verwenden, um die Methode addNumbers() aufzurufen. Man sollte beachten, dass es bei Java auf die Groß- und Kleinschreibung ankommt, man muss also addNumbers() aufrufen und nicht etwa AddNumbers() oder addnumbers().
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