ZDNet: Soweit mir bekannt ist, sind Sie noch nie eine Partnerschaft mit EMC eingegangen.
Franceschini: Bislang nicht… das wäre auch eher unwahrscheinlich.
ZDNet: Das Unternehmen hat gerade auf seiner Anwenderkonferenz in Boston Details seiner Virtualisierungssoftware „Storage Router“
mitgeteilt, die im dritten Quartal unter dem Namen „Invista“ auf den Markt kommen soll. Das Programm verfügt zunächst nur über die Möglichkeit der Datenmigration. Ihr Konkurrenzprodukt „Tagmastore Universal Storage Platform“ (USP) beherrscht zusätzlich noch die Datenreplikation. Wollen Sie für uns die Arbeit Ihres Rivalen kommentieren?
Franceschini: Seit wir die Virtualisierungsfunktion in Tagmastore USP auf den Markt gebracht haben, sagen wir ununterbrochen, dass Unternehmen ihre Ressourcen konsolidieren müssen. Und zwar auf allen Ebenen. Das Bündeln der verschiedenen Ressourcen ist vergleichsweise einfach, damit ist es aber nicht getan. Es geht vielmehr darum, was Sie auf den oberen Ebenen Ihrer Management-Software tun, um Ihre Daten zu verteilen, abzusichern und zu verwalten. Wir sehen Daten also nicht aus einer reinen Storage-Perspektive. Mittels Virtualisierung kann man so viele Sachen machen, Datenmigration und -replikation sind nur zwei davon. Zusätzlich kann man beispielsweise unterschiedliche Partitionen anlegen, die unterschiedliche Service-Levels anbieten. Um das tun zu können, muss Ihre Lösung skalieren können. Wenn ich mir das Angebot von EMC ansehe, dann bewegen wir uns nicht in der Enterprise-Klasse. Bestenfalls im Mittelstand. Ebenso verhält es sich übrigens mit IBMs SAN Volume Controller. Tagmastore USP wurde dagegen von Anfang an für die Bedürfnisse komplexer IT-Umgebungen – sowohl im gehobenen Mittelstand als auch im Enterprise-Bereich – ausgelegt. Ohne unseren Konkurrenten zu nahe treten zu wollen: wir spielen nicht in derselben Liga.
ZDNet: Es wird seit nunmehr Jahren viel Wirbel um Virtualisierung gemacht, aber die tatsächlichen Verkaufszahlen sind ernüchternd. Als einer der wenigen hat zumindest IBM um die 1000 Implementierungen des SVC vorzuweisen. Veritas und Netapp, aber auch Sie und sicher bald auch EMC, tun sich schwer mit dem Absatz. Wie wollen Sie mit Tagmastore USP erfolgreich werden?
Franceschini: Zunächst einmal: Der Absatz von Techniken ist nicht entscheidend für uns, das ließe sich auch nur schwer messen. Virtualisierung ist nämlich nur eine Funktion von Tagmastore USP, für uns zählt der Marktanteil des Produktes beziehungsweise unseres gesamten Lösungsportfolios. Und da haben wir im vergangenen Quartal rund fünf Prozent erobert, während EMC vier und IBM ein Prozent verloren haben.
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1 Kommentar zu HDS: Storage für die Enterprise-Klasse
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Nur für die Großen
NAS, SNA, Virtualisierung, …
Es ist schon sagenhaft, was uns die Industrie alles verkaufen will. Dabei geht es doch immer nur um eines: Wie erziele ich den besten Mehrwert und mache den Kunden von mir abhängig?
Konsolidierung von Daten? Das ist doch nur ein Thema für die DAX-Unternehmen in Deutschland. Die große Zahl der kleinen braucht so etwas nicht. Der Markt ist also stark begrenzt.
Für einige 100.000 EUR Projektkosten erhält man einen tollen, neuen Server mit vielen Terrabyte neuestem Speicher inkl. Sicherung. Wer braucht da eine Virtualisierung?
Wer in der Vergangenheit halbwegs vernünftig seine Infrastruktur aufgebaut hat, muss jetzt nicht die verschiedensten Speicher in Storage-Systeme überführen, sondern kann alle seine Applikationen auf Blades portieren und auf den gemeinsamen Plattenpool zugreifen.
Storage-Lösungen sind etwas für die Dinosaurier der IT-Landschaft, die die letzte Dekade verschlafen haben und ihre Applikationen noch nicht auf einheitlichen Plattformen laufen haben. Sollten diese Plattformen nun Windows, Unix(Linux) oder Host heißen. Nur einheitlich sollten sie sein. Wir alle reden ja schon sehr lange darüber.
Und diesen Dinosauriern kann man locker ein paar 100.000 EUR mehr aus der Tasche ziehen. Denn schließlich muss das Geld des kommenden Budgetjahres wieder ausgegeben werden. ;-)