ZDNet: Wo kann man diesen Rahmen, dieses Framework, einsehen?
Beck: Noch haben wir das ganze nicht zum Download freigegeben. In ein bis zwei Monaten soll es soweit sein. Aber das ist noch unser heißestes Eisen. Sobald das Framework online ist, soll sich das ganze verselbstständigen.
ZDNet: Ich verstehe, dass die Arbeit am Framework noch nicht abgeschlossen ist. Aber geben Sie uns bitte einen Hinweis: Wird es sich mehr um eine Lizenzvereinbahrung wie Stallmans GPL handeln – also dass neue Hardware-Spezifikationen im Prinzip der ganzen Community gehören -, oder geht es mehr in Richtung von Suns halbherziger Open Software-Lizenz, oder…?
Beck: Wir haben uns angesehen, welche Mitspieler an welchen Punkten der Wertschöpfungskette ihr Geld machen. Das Framework muss dafür sorgen, dass sie das auch weiterhin tun können. Nehmen sie zum Beispiel IBM: Da unser Geschäftsmodell sehr breitflächig angelegt ist, brauchen wir Unternehmen wie Red Hat oder Novell, die sehr offen an der Community teilnehmen. Wieder andere sind sehr geschlossen in ihrem Geschäftsgebaren. Das Framework muss das alles in Betracht ziehen, folglich wird es sich voraussichtlich um eine Mischung der bereits existierenden Lizenzmodelle handeln. Wie lernen von Linux, Eclipse, Java, Bluetooth und anderen vergleichbaren Organisationen.
ZDNet: Ihre Konkurrenten aus dem Prozessoren-Lager flaxen regelmäßig darüber, dass sich der PowerPC längst auf dem Abstellgleis befinde. Es gebe einfach nicht genügend Software für einen massentauglichen Einsatz des Chips, auch nicht für den kommenden Cell-Prozessor. Wie wollen Sie die Produktion von Software für den PowerPC anregen?
Beck: Zunächst stellt sich die Frage: Software wofür? Power.org hat Software für den Applikations-Bereich im Fokus. Der Desktop oder der Handy-Markt interessiert uns doch gar nicht. Aber wenn wir über Applikationen sprechen, dann dreht es sich eher um Spiele oder Embedded-Anwendungen. Und da liegen uns so gut wie keine Standards vor. Daher tun sich die Hardware-Hesrsteller schwer damit, Geräte dafür zu kreieren. Power.org soll aber eine Community aufbauen, in der diese Anbieter sowohl Hard- als auch Software-Spezifikationen miteinender teilen können. So planen wir beispielsweise, die Spezifikationen des Cell-Prozessors offen zu legen, wodurch die Produktion von Software dafür angeregt werden wird.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu IBM und Power.org: Der Cell-Prozessor wird Open Source
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.