Die neue S-Klasse: Höhere Sicherheit durch mehr Elektronik

Reflexe sind beim Menschen maßgeblich dafür verantwortlich, dass aus alltäglichen Malheurs nicht immer gleich ernsthafte Verletzungen entstehen. Man stolpert oder etwas droht sprichwörtlich ins Auge zu gehen – innerhalb von Sekundenbruchteilen sorgen die Hände dafür, dass nichts Schlimmeres geschieht. Um in einer brenzligen Situation Zeit zu sparen, wird das Gehirn gar nicht erst bemüht: Reflexe werden vom Rückenmark verarbeitet.

In der noch aktuellen S-Klasse sind die Reflexe unter dem Namen Presafe zusammengefasst. Sie werden durch Signale des elektronischen Stabilitätsprogramms ESP ausgelöst, das ein Schlingern des Fahrzeugs erkennt und versucht, die Situation durch gezielten Eingriff an den vier Rädern unter Kontrolle zu bringen. Auch der Bremsassistent, der durch die Geschwindigkeit des Pedaldrucks eine Notbremssituation erkennt und die Bremskraft gegebenenfalls verstärkt, kann Presafe auslösen.

Bekommt ein elektronisches Steuergerät von einem der Sensoren entsprechende Signale, setzt sich ein Mechanismus in Gang, der auf den möglicherweise bevorstehenden Aufprall vorbereitet. So werden die Sicherheitsgurte von Fahrer und Beifahrer gestrafft und der Beifahrersitz sowie die im Fond optional erhältlichen Einzelsitze elektrisch in eine optimale Position gebracht.

Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass die Fahrzeuginsassen eine für den Aufprall optimale Sitzposition haben und nicht unter dem Gurt durchrutschen können. In der Fachsprache wird dieser unerwünschte und gefährliche Effekt als „Submarining“ bezeichnet. Erkennen die Sensoren einen drohenden Überschlag, wird zudem das Schiebedach geschlossen.

Das alles geschieht, bevor es zum Aufprall kommt. Die passiven Systeme wie Airbags können ihre Schutzmöglichkeiten dann voll entfalten. Kann der Unfall doch noch verhindert werden, stellt das Fahrzeug die ursprüngliche Position der Gurte und anderer einbezogener Komponenten wieder her.

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2 Kommentare zu Die neue S-Klasse: Höhere Sicherheit durch mehr Elektronik

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  • Am 22. Juni 2005 um 8:02 von Tut nichts zur Sache

    Noch mehr Elektronik?
    Die aktuellen Fahrzeuge von BMW und Mercedes scheinen sich im Elektronik-Bereich dicht am Flop bzw. Chaos zu befinden. Das i-Drive von BMW erhält schlechteste Noten für die Bedienbarkeit und für die E-Klasse gab es eine der größten Rückrufaktionen, die es je gegeben hat.

    Mein 750i muss öfter in die Werkstatt als mein W2K-PC einen Techniker braucht.

    Elektronik im Auto taugt aus meiner Erfahrung im besten Fall für die ersten 3 Jahre. Danach ist mit schwersten Ausfällen und hohen Kosten zu rechnen.

    Resultat aus dieser Misere werden extrem niedrige Wiederverkaufspreise sein. Wie oft ließt man in den gewerblichen Anzeigenblättern:

    Kaufe jeden BMW bis auf 750i.
    Das wird uns in Zukunft bei immer mehr Modellen passierten.

    Wird man eine aktuelle E-Klasse in 10 Jahren noch reparieren können? Ich glaube nicht. Es wird keine elektronischen Ersatzteile zu vernünftigen Kosten geben. Wer einmal in diese Falle läuft, wird wie ich in Zukunft die Finger davon lassen.

    Die elektronischen Wracks werden dann die Höfe der gebeutelten Autohändler pflastern. Schnelllebige Elektronik und langlebige Autos passen halt nicht zusammen.

    Gehen heute die alten Autos noch in die Oststaaten, Afrika und den nahen Osten, so werden diese Wagen in Zukunft in den Schrott wandern. Wieder ein Effekt, der die Autos deutlich teurer machen wird.

    Das ist für einen vernünftig denkenden Mensch, der Autos nicht über Emotionen kauft, nicht akzeptabel.

    Gruß

    • Am 22. Juni 2005 um 18:13 von HD

      AW: Noch mehr Elektronik?
      Du sprichst genau das aus, was die meisten Autofahrer denken. Aber wer in Wirtschaft und Politik kümmert sich noch um das, was das Volk will? Na ja, jetzt vor den Wahlen werden sie uns schon wieder Honig ums Maul schmieren.

      Ich bin höllisch froh, dass meine beiden Autos noch keine ESP o.ä. haben. Das ABS hänge ich im Winter ab, denn durch dieses kam meine Freundin und ich unabhängig voneinander mehrfach in richtig brenzlige Situationen. Sie hat den Wagen einmal auf Glätte nur noch mit der Handbremse rechtzeitig zu Stehen gebracht.

      Wenn das Zeugs wenigstens abschaltbar wäre, aber diesen Willen läßt man uns auch nicht. Stellt Euch mal einen 10-jährigen Gebrauchtwagen vor: Elektronikdefekt = Totalschaden, trotz noch bester Mechanik.

      Unglaubliche Zukunftsaussichten. Danke schön.

      HD

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