Wasserstoffautos laufen zwar weitgehend emissionsfrei, bei der Herstellung jedoch wird jede Menge von diesem Treibhausgas produziert. Ist das nicht irgendwo eine Mogelpackung?
Huss: Wenn Sie Wasserstoff aus fossilen und primären kohlenstoffhaltigen Quellen herstellen, dann fallen dabei natürlich CO2-Emissionen an. Da bietet es sich zum einen an, im Herstellungsprozess zum Teil auf erneuerbare Energien zu setzen – das macht es zwar teurer, aber auch schadstoffärmer. Zum anderen bringt der Einsatz von Wasserstoff im Auto den Einsatz von immer mehr erneuerbaren Energien bei der Herstellung von Wasserstoff mit sich. Wir sprechen von einer langsamen Transitionsphase.
Erneuerbare Energien stehen immer in unterschiedlichen Mengen zur Verfügung – mal weht der Wind stärker, mal schwächer, ähnlich verhält es sich mit dem Wasser -, da bietet sich Wasserstoff als Energiespeicher an. Das alles setzt jedoch ein ganz anderes Denken der Energiewirtschaft voraus. Unterm Strich bleibt die universelle Nutzbarkeit von Wasserstoff. Für uns spricht viel dafür, dass wenn die Gesetze zur CO2-Emission strenger werden und gleichzeitig die Verfügbarkeit von fossilen Brennstoffen noch begrenzter wird, Wasserstoff eine immer größere Gewichtung erfährt.
Christoph Huss, Leiter Wissenschafts- und Verkehrspolitik der BMW Group
Sie bezeichnen Wasserstoff selbst als bestenfalls mittelfristige Lösung. Doch bereits kurzfristig müssen wir Lösungen finden, wollen wir Benzinpreisen von zwei Euro pro Liter und höher umgehen. Gerade in den USA erfreuen sich Hybrid-Fahrzeuge steigender Beliebtheit. Will BMW ebenfalls auf diesen Zug aufspringen?
Huss: Ja, wir beschäftigen uns seit vielen Jahren mit der Hybridisierung von Antriebssträngen, in letzter Zeit wieder etwas intensiver. Der Hybrid in Amerika ist durch die geschickte Platzierung eines Herstellers ein Auto geworden, in dem sich die Intelligenz gerne zeigt. Die öffentliche Aufmerksamkeit ist ihm damit gewiss. Die wirkliche Marktbedeutung ist aber selbst bei anvisierten, aber bislang noch nicht erreichten 300.000 Stück pro Jahr – gemessen an 3,5 Millionen Gesamtverkäufen – noch marginal. Das spricht aber nicht grundsätzlich gegen Hybrid: Momentan ist die Bandbreite der Definierung von Hybrid ja noch sehr groß.
Grundsätzlich geht es aber darum, über eine Elektrifizierung des Antriebsstrangs Bremsenergie rückzugewinnen. Das ist sehr smart und bewegt uns dazu, uns ebenfalls mit dem Thema intensiv zu beschäftigen. Allerdings kann man den Antriebsstrang verschieden auslegen: Von der Unterstützung beim Beschleunigen bis hin zum rein elektrischen Fahren über wenige Kilometer. Das muss lokal unterschiedlich ausgelegt werden: Da, wo Sie einen hohen Anteil an Stadtverkehr mit entsprechend schleichenden Fahrten haben – Japans Hauptstadt Tokio sei hier genannt – macht eine große elektrische Auslegung Sinn.
Da, wo Sie fließende Verkehrsströme vorfinden – hier sei Deutschland und insbesondere München genannt – wäre eine solche Auslegung nachteilig, weil damit die Batterie zu schwer wird. Bei Beschleunigungen müssen Sie dieses Gewicht mitschleppen, durch den fließenden Verkehr gewinnen Sie aber kaum Bremsenergie zurück. Es geht also darum, dass intelligent auszutarieren – möglichst betriebswirtschaftlich verträglich. Aber bedenken Sie: Sie brauchen zwei Batterien, Sie brauchen zwei Motoren. Insofern ist der Hybrid nicht die billigste Art, Energie zu sparen. Aber dennoch attraktiv. Wir suchen gerade unseren individuellen Weg zwischen Mini- und Vollhybridisierung.
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9 Kommentare zu Bis 2007: BMW will 7er mit Wasserstoff-Antrieb ausstatten
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solarer-wasserstoff für den BMW hydrogen 7
Das Problem ist nicht der Wasserstoffverbrennungsmotor, sondern der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur und die flächendeckende, weltweite Versorung mit regenerativ erzeugten Wasserstoff.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Theo Pötter
Wasserstoff-Antrieb
Wenn es eine Zukunft für uns Menschen gibt, dann nur über den Wasserstoff als zentralen Energieträger.
Jeder, der sich mit diesem Gas, seinen Herstellungsmöglichkeiten und den Anwendungen befasst hat (und nicht an anderen Energien verdient), sieht den Wasserstoff – auch im Zusammenhang mit der Photovoltaik.
nice job
zusammen mit der wachsenden wirtschaft fuer alle anderen regenerativen energiequellen ergibt das eine symphatische kopplung. ihr habt alle meine wuensche die wasserstoffzukunft zu realisieren und ich werd einer der ersten sein, der mit einem H2 auto um die welt reist.
riesige abgasmengen
Mir graut davor wenn in China (oder so) jeder Haushalt ein Auto besitzt und das alles benzinverbrauchende Pkws sind. Das wäre dann der grösste Markt. Hier könnte mann doch anfangen mit umweltfreundlichen Modellen. Durch die hohen (sicher) Verkaufsmengen wäre doch eine wirtschaftliche Herstellung von alternativen Fahrzeugen möglich.
BMW und Brennstoffe
BMW (und alle Kfz-Hersteller) könnten mit wesenlich einfacheren Mitteln an den
Problemen mit den fossilen Energieträgern arbeiten.
Wenn man mit 1 Liter Wasserstoff bereits so weit fahren kann, dann könnte man mit 1 Liter Benzin oder Diesel auch sehr weit fahren, zumindes wesentlich weiter als bisher.
Man müßte sich nur endlich mal durchringen, wirklich verbrauchsärmere Fahrzeuge zu bauen und das bietet sich für BMW geradezu an, sind doch die Motoren grundsätzlich gut dafür geeignet.
Aber solange immer nur nach der Devise "Schneller, stärker,schwerer.." produziert wird, geht das natürlich nicht.
Fogende Möglichkeiten liegen auf der Hand:
– Reduzierung der Fahrzeuggewichte durch
innovative Leichtbauweise
– Einsatz der modernen Motorentechnik (Vanos, Turbo) unter dem Hauptaugenmerk
der Verbrauchsoptimierung
Dabei würden sparsamere Fahrzeuge enstehen, die trotzdem komfortabel und leistungsfähig genug wären und helfen, dass uns die fossilen Brennstoffe nicht gleich so schnell ausgehen.
Man könnte diese Varationen auch parallel anbieten und clever vermarkten.
Aber sicher ist das Kaufverhalten aller Leute noch nicht auf diese Problematik ausgerichtet und der Druck, etwas derartiges anbieten zu müssen, nicht groß genug.
wasserstoff ist schwachsinn und zu teuer ….
erdgas ist der nächste im großen maßstab verfügbare energieträger .
die verflüssigung ist erprobt , der umbau der fahrzeuge kann so er massenhaft erfolgt rel. billig von statten gehen .
( arbeitsplätze in deutschland ?? !! )
die verbrennung erfolgt sehr sauber und im gasmolekül ist mehr wasserstoff gebunden als im benzin ..
daher gibt´s weniger co2 .
erdgasquellen gibt´s genug und das in der tiefsee lagernde gashydrat ist da noch nicht ma mit bei …
russland hat riesige lagerstätten auch im nordmeer …
die versorgung wäre also gesichert …
vor allem muß man das gas nicht erst mit hohen verlusten herstellen !!!!
es ist eh schon da und muß nur verdichtet werden .
die wasserstoffherstellung kommt zu teuer .
zudem muß wasserstoff auf aberwitzig niedrige temperaturen runtergekühlt werden um es lagern zu können …
das kostet unsummen vor allem auch für die lagerung , die der verbraucher löhnen darf …
neee wenn wasserstoff die lösung wäre dann gäb´s das schon länger …
gequasselt wird darüber ja schon ne ewigkeit aber was substanzielles und bezahlbahres … fehlanzeige …
schlechtes beispiel ist der wasserstoff betriebene bus in mvp …
die betreiberfirma scheint pleite zu sein …
na ja …
wir haben im dorf schon seit 3 jahren ne erdgastankstelle …….
( oberirdischer gastank beachtlicher größe .. )
das sagt alles …
mfg
AW: wasserstoff ist schwachsinn und zu teuer ….
Sagen Sie, wie kann man so kurzsichtig denken und uninformiert solchen Quatsch schreiben. Internet ist nicht nur "Spielwiese" Gehen Sie mal in die Tiefe der "Wissensbank" weltweit ! Sie werden Staunen was über Gase und deren Verwendung sowie was alles über Wasserstoff und dessen Möglichkeiten zu lesen ist.
Danach schreiben Sie doch einfach noch einmal.
Gruß
Eike05
wasserstoffmotor
Es ist höchste zeit das sich die auto industrie über alternative antriebenergie gedanken macht und der wasserstoffmotor ist sicher erstrebenswert.
Erdgas und Flüssiggas
In Italien und Russland hat sich nicht Erdgas durchgesetzt, sondern Flüssiggas. Das ist beim besten Willen nicht das Selbe.