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Outlook und die Alternativen: Mail-Clients für Power-User

Die Überflutung mit E-Mail-Viren, Würmern und Web-Bugs gehört leider mittlerweile zum Alltag. Diese Plagegeister sind darauf ausgelegt, das Computersystem zu beschädigen, Surfgewohnheiten auszuspionieren oder schlimmstenfalls Passwörter oder sonstige private Daten auf dem Rechner ausfindig zu machen. Die Hersteller aller getesteten Programme sind sich dieser Sicherheitsrisiken sehr wohl bewusst.

Je nach Art des Angriffs stehen verschiedene Abwehrmaßnahmen zur Verfügung. So kann ein Browser beispielsweise automatisch oder optional Skripts deaktivieren, die potenziell eine Gefährdung darstellen. Einfache E-Mail-Clients haben unter Umständen nicht die Fähigkeit bestimmte Codes zu lesen und zu verarbeiten und schließen daher jegliche Risiken bereits standardmäßig aus. Eines der getesteten Software-Pakete, Barca 1.1, besitzt eine eigene Skriptsprache, um Viren, die in gebräuchlicheren Sprachen wie Javascript oder VBScript geschrieben sind, zu umgehen. Dadurch werden natürlich auch weniger gebräuchliche, aber harmlose Skripts herausgefiltert, wenn man nicht gerade mit einem E-Mail-Programm der gleichen Marke kommuniziert.

Eine andere Methode zur Abwehr von E-Mail-Viren ist die Ausschaltung von HTML-Formaten. Dabei werden HTML-Tags, die mit Systemfunktionen interagieren können, ausgeschaltet und die Nachricht als reiner formatierter Text angezeigt.

Ansehen genügt

Skriptviren sind besonders heimtückisch, da der Virus nicht erst gesondert aktiviert werden muss, wie zum Beispiel durch Öffnen eines Anhangs. Allein das Ansehen der Nachricht infiziert den Rechner und kann so das Öffnen von Anhängen auslösen.

Virenscanner prüfen normalerweise den Posteingang und -ausgang auf Viren. Der Virenschutz sollte also stets auf dem neuesten Stand sein.

Bei infizierten Rechnern greifen die Viren meist sofort auf die Adressen im Adressbuch zu und versenden sich an alle Kontakte. Auch hier ist das Format der Adressdatei ausschlaggebend. Verschlüsselte Adressbücher oder ungewöhnliche Formate können dem angreifenden Codesegment Rätsel aufgeben.

In diesem Zusammenhang noch ein Wort zu den unbekannteren Programmpaketen: Zahlreiche bösartige Codes werden eigens für Microsoft-Produkte entwickelt. Das ist zwar nicht die Schuld der Microsoft-Anwendungen, die einfach nur die größte Zielscheibe abgeben, aber es gibt nun einmal viele Hacker, die das Unternehmen hassen. Die Wahl eines weniger bekannten Programms kann daher viel Ärger ersparen. Trotzdem sollte man seine Wahl gut überlegen. So dürften zum Beispiel beim Wechsel zu Thunderbird keine großen Probleme auftreten, wogegen man bei E-Mail-Clients wie Calypso alle Adressen von Hand neu eingeben muss.

Ein weiterer Sicherheitsaspekt ist der Schutz der Nachricht selbst. Hacker können über einen Rechner versandte oder empfangene sensible Nachrichten abfangen. Programme mit S/MIME-Protokoll können die Nachrichten dagegen verschlüsseln.

Problemfall technischer Support

Anbieter von Freeware können in der Regel nicht den Umfang an technischem Support leisten, wie ihn Unternehmen wie Microsoft oder IBM bieten. Trotzdem ist durchaus ein Support verfügbar. Eine kurze Suche im Internet, und schon findet man mindestens eine Newsgroup für das entsprechende E-Mail-Programm – oder sogar eine E-Mail-Adresse, unter der sich freiwillige Techniker mit den jeweiligen Problemen beschäftigen. Hotlines oder Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Problembehebung sind dagegen eher selten zu finden.

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ZDNet.de Redaktion

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