Broadcom strengt Kartellklage gegen Qualcomm an

Handychiphersteller fordert finanzielle Entschädigung

Der kalifornische Handychiphersteller Broadcom hat den Rivalen Qualcomm wegen Wettbewerbsverletzung verklagt. Broadcom beschuldigt den Konkurrenten, Standardisierungsprozesse und Patente auf Handytechnologien missbraucht zu haben, um seine führende Position auf dem Markt zu sichern. Broadcom fordert eine nicht näher bezifferte finanzielle Entschädigung sowie die Beendigung der „unfairen Geschäftspraktiken“ Qualcomms.

„Sie haben sich ein Monopol im CDMA-Bereich aufgebaut und versuchen nun, dieses Monopol illegal auf andere Standards zu übertragen“, sagte Broadcom-Chef Scott McGregor. Nach Berechnungen der Marktforscher von Forward Concepts hatte Qualcomm im vergangenen Jahr bei CDMA-Chips einen Marktanteil von rund 88 Prozent. Die aktuelle Auseinandersetzung zwischen dem Branchenneuling Broadcom und dem etablierten Rivalen dreht sich laut „Wall Street Journal“ aber um den 3G-Standard WCDMA (UMTS). Qualcomm nutze seine Vormachtstellung im CDMA-Bereich, um die Handyhersteller zu überzeugen, auch die WCDMA-Chips des Herstellers zu kaufen, so der Vorwurf von Broadcom.

Mit der Kartellrechtsklage eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Handychipspezialisten. Noch vor wenigen Wochen hatte Broadcom nach gescheiterten Lizenzierungsverhandlungen eine Patentklage gegen den Rivalen eingereicht. Allerdings hält Qualcomm einen Großteil der Patente auf die US-Mobilfunktechnologie CDMA, dem vor allem in den USA verbreiteten Gegenspieler zum „europäischen“ Standard GSM.

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