Der Einsatz von Dual Core-Prozessore ist vor allem dann sinnvoll, wenn entsprechende Software intern eine parallele Abarbeitung (multithreaded) ermöglicht. Ein erster Test der Dual Core-Prozessoren von Intel und AMD hat gezeigt, dass vor allem Applikationen aus dem Video- und Audio-Bereich von der neuen Technik profitieren.
Doch auch bei typischen Büro- oder Heim-PCs kann der Einsatz der neuen Technologie von Vorteil sein – selbst wenn keine für die Dual Core-Technik optimierte multithreaded Software zum Einsatz kommt. Der Blick mit dem Taskmanager offenbart, dass nicht selten 100 Prozesse oder mehr die PC-Ressourcen in Anspruch nehmen. Wer kennt es nicht: Gerade, wenn man eine wichtige Aufgabe am PC erledigen will, wird ein rechenintensiver Prozess aktiv und behindert die Arbeit.
Mit Dual Core-Prozessoren kann man diesen Engpass umgehen. Durch den zweiten CPU-Kern stehen doppelt soviel Rechen-Ressourcen wie mit herkömmlichen Prozessoren mit nur einer Recheneinheit zur Verfügung. Neben den über 500 Euro teuren High-End-Modellen mit Dual Core-Technik stehen von AMD und Intel inzwischen auch preisgünstige Varianten parat.
Im Test mit den Dual Core-Chips AMD Athlon 64 X2 3800+ und Intel Pentium D 820 hinterlässt das AMD-Modell den deutlich besseren Eindruck. Sowohl bei der Performance als auch bei der Leistungsaufnahme kann der Athlon 64 X2 3800+ den Intel-Chip klar distanzieren. Allerdings ist das AMD-Einstiegsmodell in die Dual Core-Welt mit 357,76 Euro auch deutlich teurer als Intels Pentium D 820, den es schon ab 248,99 Euro gibt.
Insgesamt könnte die AMD-Technik aber trotzdem billiger kommen, da man ein eventuell vorhandenes Sockel 939-Board weiter verwenden kann. Ein Blick auf die Service-Seite des entsprechenden Mainboard-Herstellers verrät, ob ein Bios-Update für den Betrieb von Dual Core-Prozessoren zur Verfügung steht. Bei MSI gibt es etwa ein Bios-Update für das ältere Sockel-939-Board mit Nforce-3-Chipsatz MSI K8N Neo2 Platinum, welches kompatibel mit den neuen Dual Core-Prozessoren von AMD ist.
Für den Betrieb eines Intel Pentium D 820 ist hingegen auf jeden Fall ein Mainboard mit 945- oder 955-Chipsatz nötig. Mainboards mit älteren Chipsätzen sind laut Intel nicht für den Betrieb mit Dual Core-Prozessoren geeignet. Da diese Chipsätze erst kürzlich vorgestellt wurden und somit noch wenig bei Anwendern verbreitet sind, müssen Käufer des Pentium D 820 auch noch den Preis für ein neues Mainboard mit in Betracht ziehen. Neuere Boards mit Nforce4-Chipsatz von Nvidia unterstützen ebenfalls den Betrieb der Dual Core-CPU.
Die genannten Preise wurden am 1. August 2005 mit Hilfe mehrerer Preissuchmaschinen ermittelt. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, aber exklusive Versandkosten.
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3 Kommentare zu Preisduell: Dual Core-Prozessoren
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Dual Core auf dem Desktop – eher nicht
Wir setzen fast ausschließlich AMD Prozessoren ein. Ein Blick auf Intel zeigt aber, dass Hyper Threading HT massive Vorteile bringt. Vor allem, wenn man zwei unterschiedliche Programme laufen hat, die verschiedene Bereiche der CPU belasten. So kann man mit HT eine CPU sauber auslasten. Konkurrieren zwei gleiche Programme um die CPU-Ressourcen, dann klappt das nicht.
Dies ist die Domäne der Dual Core Prozessoren. Wer macht auf seinem PC schon mit zwei Prozessen das Gleiche? Eher wenige. Während im Hintergrund gerendert wird, macht man im VOrdergrund andere Dinge.
Dedizierte Server dagegen machen für viele Anwender immer das Gleiche. Da rechnen sich Dual Cores. Anders bei kleinen Multi-Purpose Servern. Da funktionieren auch HT-Prozessoren ganz gut, da sie verschiedene Prozesse gleichzeitig ausführen können.
Ich sehe die neuen Prozessoren eher für Entry-Level-Server als für Workstations geeignet.
Workstations benötigen eine hohe Single Prozessor Leistung. Server kommen mit weniger Spitzenleistung aus – allerdings profitieren sie von viel paralleler Leistung.
Insofern werden auch diese Prozessoren in Zukunft eher seltener auf dem Desktop zu finden sein. Ich erwarte eigentlich von Intel und AMD ein Rennen um die höchste Single CPU Leistung. Aber da scheinen beide momentan zu schwächeln.
Intel-Preise ????
Die Intel-Preise sind ja wohl jenseits der normalen Straßenpreise zu sehen. Der P4-D820 ist z.B. bei so "kleinen" Versendern wie KM-Elektronik (285Euro) oder Alternate (280Euro) rund 1/3 billiger zu haben als beschrieben.
Preisangaben vom 2.8.05 7:30Uhr.
Christian Werner
AW: Intel-Preise ????
Danke für den Hinweis. Da hat sich in der Tat ein Fehler in der Tabelle eingeschlichen. Im Text ist allerdings der korrekte Preis für die Intel-CPU angegeben. Dieser liegt bei 248,99 Euro.
Die Redaktion