Der zweitgrößte deutsche Mobilfunk-Dienstleister Mobilcom hat den operativen Gewinn dank Zuwächsen in beiden Geschäftsfeldern im zweiten Quartal stärker als erwartet gesteigert. Die Tochter Freenet konnte dagegen angesichts eines gebremsten Wachstums im DSL-Geschäft die Gewinnprognosen nicht erfüllen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei von April bis Juni um 22 Prozent auf 51,7 Millionen Euro gewachsen, teilte die im Technologieindex TecDax gelistete Gesellschaft am Montag in Büdelsdorf mit. Analysten hatten im Schnitt nur einen Anstieg auf 49,6 Millionen erwartet. Bei einem um neun Prozent auf 510 Millionen gewachsenen Konzernumsatz erhöhte sich der Vorsteuergewinn um 40 Prozent auf 38,5 Millionen Euro.
Der Gewinn im Kerngeschäft von Mobilcom, dem Wiederverkauf von Telefonminuten anderer Mobilfunkanbieter, legte stärker zu als das von der Tochter Freenet geführte Festnetz- und Internetgeschäft zu. Das Ergebnis von Freenet.de sei durch hohe Werbeaufwendungen im DSL-Geschäft belastet gewesen, hieß es.
Freenet habe trotz eines hohen Werbeaufwands im DSL-Geschäft nicht so viele Kunden gewinnen können wie im Auftaktquartal, berichtete Mobilcom. Während sich in den ersten drei Monaten des Jahres noch 120 000 DSL-Kunden angemeldet hätten, seien es von April bis Juni nur noch halb so viele gewesen. Insgesamt stagnierte die Kundenzahl im Internetgeschäft (Schmal- und Breitband) bei 3,7 Millionen. Dank eines kräftigen Zuwachses im Call-by-Call-Geschäft zählte Freenet 4,6 Millionen Telefonkunden, 300 000 mehr als vor Jahresfrist.
Der Gewinn vor Steuern sei von April bis Juni auf 20,35 (Vorjahr: 19,92) Millionen Euro gestiegen, teilte Freenet, das ebenfalls im Technologieindex TecDax notiert ist, am Montag in Hamburg mit. Befragte Analysten hatten im Schnitt einen Anstieg des Vorsteuergewinns auf 23,5 Millionen Euro erwartet.
Wegen des starken Gewinnanstiegs im Mobilfunk-Dienstleistungsgeschäft konkretisierte Mobilcom seine Gewinnprognose. Der Betriebsgewinn werde 2005 am oberen Rand der prognostizierten Bandbreite von 185 bis 200 Millionen Euro erwartet, teilte Mobilcom mit. Zahlen für das Mobilfunkgeschäft hatte Mobilcom bereits Ende Juli veröffentlicht und dabei auch die Prognose für diese Sparte erhöht. Mobilcom und Freenet sollen demnächst auf die neue Holding Telunico verschmolzen werden.
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