Der Vorreiter unter den elektronischen Gemeinschaften „The Well“ soll verkauft werden. Die 1985 gegründete und 1999 von Salon Media übernommene Internetplattform hatte wesentlich dazu beigetragen, die ethische Basis und Etikette des Online-Lebens zu definieren. Frühe Mitglieder von The Well sind mit den Jahren der Internetverbreitung zu wichtigen Figuren der Netzwelt geworden. Salon Media will die Community nun abstoßen und sich nur mehr auf das namengebende Magazin konzentrieren.
Gegründet wurde The Well von Stewart Brand, einer der Schlüsselfiguren der Counter-Culture Bewegung in den Sechzigern, der unter anderem die ersten virtuellen Communities hervorbrachte. Angefangen hatte das Magazin als eine Art Schwarzes Brett und wurde bald von all jenen genutzt, die sich für Cyberspace und Internet interessierten. Als The Well zunehmend wuchs und schließlich in die Online-Welt eintauchte, lockte die Gemeinschaft zehntausende Mitglieder an. The Well, das auf Basis von Diskussionsgruppen organisiert war, half den Usern Menschen mit gleichen Interessen zu finden und sich mit ihnen auszutauschen, wie es zuvor kaum möglich war.
Die Salon Media Group hatte 1999 fünf Millionen Dollar für The Well, das zu der Zeit rund 6000 Mitglieder zählte, auf den Tisch gelegt. Vom Unternehmen heißt es, die Community soll bis März 2006 von Aktionären und Werbung etwa 500.000 Dollar an Einnahmen erbringen. Man werde Laut Salon Media The Well nicht an den erstbesten Interessenten abgegeben, sondern nach dem passenden Käufer Ausschau gehalten. Es sind Gerüchte im Umlauf, dass einige The Well Mitglieder eine Non-Profit Gruppe gründen wollen, um die Anlagen zu kaufen und die Community am Leben zu erhalten.
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