Google bietet seit heute eine erweiterte Desktop-Suche an. Die Suche auf lokalen Festplatten wird vor allem als ein Angriff auf die Domäne von Microsoft gesehen. Die zunehmende Personalisierung der Google-Website verschärft aber auch den Wettbewerb mit der Yahoo-Suche, die schon länger auf Personalisierungsfeatures setzt. Für den Kampf um die Lufthoheit bei Online-Suche und am PC der User ist Google mit der geplanten Aktienplatzierung auch gut gerüstet, meinen Analysten laut „Wall Street Journal“.
Die Gratis-Software Sidebar ist auf der Google-Website als Feature der Desktop-Suche zu finden. Sie ermöglicht dem User Personalisierungen wie Schlagzeilen, Wetterinformationen, Fotos, Merklisten und E-Mail-Nachrichten einzublenden. Zwar liegt das Tool noch in der Betaversion vor, Analysten sehen aber darin den möglichen Beginn einer Offensive auf Funktionen, die Microsoft mit seinem Office-Paket auch anbietet. Google dringt damit vom Internet immer mehr auch auf den lokalen PC der User vor, bisher das Revier von Microsoft.
Nach der Ankündigung einer neuen Aktienplatzierung in der vergangenen Woche kursierten heiße Spekulationen, dass Google in neue Märkte vordringen will. Vor allem der mögliche Einstieg von Google als Wireless Internet Provider sei laut New York Times reine Spekulation, weil das Unternehmen dafür eine eigene Support-Infrastruktur aufbauen müsste. Wahrscheinlicher sei jedoch, dass Google zunehmend auf Kollisionskurs mit Microsoft und Yahoo geht. In einem Bericht an die US-Börsenaufsicht nennt Google die beiden Unternehmen als Hauptkonkurrenten. Laut aktuellen Daten des Marktforschers Comscore Media Metrix wurden im Juli 36,5 Prozent aller Suchanfragen in den USA über Google abgewickelt. Yahoo kam auf einen Marktanteil von 30,5 Prozent, Microsofts MSN auf 15,5 Prozent, AOL auf 9,9 Prozent und Ask Jeeves auf 6,1 Prozent.
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