OECD: VoIP-Anbieter setzen Telkos unter Druck

Durchschnittliche Einsparungen von 80 Prozent

Kaum hat sich die Telekombranche etwas erholt, droht ihr neues Ungemach. Die Entwicklungen im Internetsektor bedrohen zunehmend Rolle und Geschäftsmodell der etablierten Telekombetreiber, warnt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem aktuellen „Communications Outlook 2005“. Dadurch steige auch der Druck, einen neuen Ansatz für die Regulierung der Branche zu finden, heißt es in dem Bericht.

Insbesondere bei Auslandsgesprächen jagen VoIP-Anbieter wie Skype mit ihren günstigen Preisen den Festnetzbetreibern Kunden und Gesprächsminuten ab. So kann der Kunde nach Angaben der Organisation in den OECD-Mitgliedstaaten mit einem Anruf via Skype gegenüber dem Festnetz durchschnittlich 80 Prozent einsparen. Die fleißigsten Skype-Telefonierer sind dem Bericht zufolge Dänen, Polen und Niederländer, die im Pro-Kopf-Vergleich die Nase vorn haben. Auch für die Mobilfunkbranche stellt die Internettelefonie nach Meinung der Experten eine Bedrohung dar.

Zudem könnten neue Service-Angebote der traditionellen Anbieter wie Wi-Fi-Hotspots die Aktivitäten von UMTS-Providern in höherem Maße negativ beeinflussen, als dies beim Erwerb der millionenschweren 3G-Lizenzen vorherzusehen war. Sogar auf die Fernsehsender kommen nach den Erwartungen der OECD-Experten durch den steigenden Erfolg des Internet neue Herausforderungen zu. So sorge etwa der Video-Download via Breitbandverbindung für sinkende Zuschauerzahlen und infolge dessen für schrumpfende Werbeeinnahmen.

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