Um die Produktionsabläufe mit Hilfe neuer Technologien weiter zu optimieren, testete Mercedes-AMG in den letzten Jahren zudem diverse Biometrik-Tools für das elektronische Dokumentenmanagement („edocs“). Jedoch sind weiterführende Projekte – auch aufgrund der bekannten Probleme mit der Biometrie, die immer noch keine hundertprozentigen Erkennungsraten liefert – vorläufig wieder auf Eis gelegt.
Ein Beispiel für ein biometriebasiertes Erkennungsverfahren in der Produktion wäre etwa die „digitale Unterschrift“ des Mitarbeiters mit Hilfe eines kleinen Tablet PCs (e-Pad), der dadurch jeden einzelnen Fertigungsschritt dokumentiert. „Im Umfeld der Automobilbranche ist das Thema aber derzeit nicht so aktiv“, beklagt Jörg Lenz, Unternehmenssprecher der Böblinger Software Professional GmbH & Co.KG, einem Anbieter signaturbasierter Unterschriftensysteme.
Dennoch führen gestiegene Produkthaftungsrichtlinien sowie der steigende internationale Margendruck im Luxussegment dazu, dass das Management für mehr Sicherheit und Transparenz im Umfeld der Produktionseinrichtungen Sorge tragen muss. Mercedes AMG etwa hat mit dem so genannten „ADS-Projekt“ bereits vor zwei Jahren elektronische Signaturen eingeführt.
Zahlreiche Formulare wurden auf digitale Vorlagen umgestellt. Darunter befinden sich vor allem rechtlich relevante Dokumente, wie Versuchsfreigaben, Prüfberichte, Werkstattabnahmen, aber auch andere bürokratische Standardprozeduren wie Urlaubsanträge und Bestellungen.
Die Vorgaben für die vollständige elektronische Erfassung der Produktionsabläufe sind dabei hoch gesteckt. Diese müssen zunächst mindestens das gleiche Sicherheitslevel sowie den Grad an Zuverlässigkeit bieten, wie die Abwicklung über Papierdokumente. Was passiert aber, wenn Geheimzahlen und Passwörter ausgespäht oder unbeabsichtigt weitergegeben werden? Dafür steht in letzter Instanz das Management grade. „Wasserdichte Dokumentation“ und ein verantwortungsvoller Umgang mit Passwörtern sind daher für alle Mitarbeiter ein Muss.
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