Die integrierte Autostadt

Dass beim neuen System die gleichen Vorgaben gelten sollten wie beim alten, war ebenfalls klar: Daher war die Steuerung der Türme zu übernehmen und die Verknüpfung der Client/Server-Systeme mit der bereits vorhandenen Architektur des Volkswagenkonzerns zu gewährleisten. Darüber hinaus mussten ausgelagerte Buchhaltungs-, Controlling- und Personalmanagement-Systeme wie SAP/R3 via Schnittstellen angebunden werden. Alte Systeme sollten weiter eingesetzt und gegebenenfalls umgenutzt werden.

Neu hinzu kamen zwei Sun Fire 4800-Server als Produktivumgebung, dazu zehn Sun Enterprise 420R-Server für das Oracle Datenbank-Cluster und zwölf Sun Fire V240-Server als Web- und Applikationsserver. Als Betriebssystem nutzt die Anlage Solaris 9. Ein Veritas File-System und Veritas Backup runden das Portfolio ab. Der Austausch sei sukzessive und ohne Probleme abgelaufen. Die neue Hardware brauche sogar weniger Platz als die alte, „so dass der Serverraum jetzt richtig großzügig wirkt“, freut sich Bruna. „Dabei sind die Maschinen noch nicht einmal ausgelastet. Wir haben also genügend Kapazitäten, um weiter zu wachsen.“

Die Autostadt soll auch in Zukunft mit Vehemenz ihre Ziele verfolgen. Denn schon bald stehen mit der BMW-Welt oder Mercedes-Benz Welt ähnliche Präsentationsstätten vor der Eröffnung. Auch sie sollen das Image der jeweiligen Marke verbessern, um so neue Interessenten und natürlich neue Käufer zu generieren. „Denn das darf man nicht vergessen“, ruft Hohmann sich in Erinnerung, „in erster Linie dient die Autostadt dem Vertrieb und dem neuartigen kulturbezogenen Dialog mit Kunden und Konsumenten“. Und wer da künftig die Nase vorn haben will, muss besser sein als die Konkurrenz. „Da darf nach einem kurzen Flackern im Stromnetz kein System Schaden nehmen“, nennt er ein Beispiel. Und darum führt seine Mannschaft auch derzeit ein neues, zentrales USV-System ein. „Da darf beim Ausfall der Klimaanlage nicht die Leistungsfähigkeit des Server-Raumes in Gefahr geraten“, fährt er fort.

Da darf die Kassiererin künftig nicht lange am Touchpad verharren, bis sie dem Kunden die gewünschte Information gibt. Stattdessen sollte sie stets Blickkontakt mit dem Kunden suchen, den Dialog mit ihm aufrecht halten. Und deshalb plant die Abteilung derzeit ein neues Kassensystem, eines, das noch komfortabler ist als das alte. Die Basis der neuen Hardware-Umgebung soll wieder Sun liefern.

„Die IT muss nicht sichtbar sein, sie muss funktionieren“, fordert Hohmann, „daher muss ich ihr unbedingt vertrauen können“, fügt er hinzu. Unbedingt? „Nicht ganz“, lächelt er und zeigt auf das kleine rote Lämpchen hinter seinem Schreibtisch. „Turmleuchte“ steht drauf. Und wenn bei der Aufzugsteuerung im Turm etwas nicht stimmt, fängt es an zu blinken. Spätestens nach 15 Minuten. Dann weiß Hohmann, dass seine Leute handeln müssen. Denn dann gibt es ein Problem. Mit der IT? „Nun, nicht unbedingt“, schmunzelt er. „Meistens liegt es an der Hydraulik, oder der Mechanik, oder …“

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