Nvidia SLI bekommt Konkurrenz: ATI Crossfire X850 XT im Test

Anders als bei Nvidia verbindet ATI bei der Crossfire-Technik die beiden Grafikkarten nicht intern miteinander, sondern setzt eine externe, digitale Verbindung ein. Ähnlich wie bei der Voodoo-Technik aus den 90er-Jahren werden die Grafikkarten mit einem Kabel verbunden. Damit die Signalqualität nicht leidet, kommt anders als bei der Voodoo-Lösung ein digitales DVI-Kabel zum Einsatz.

Grundlegende Voraussetzung für den dualen Betrieb ist eine so genannte Crossfire Master-Karte (X850 oder X800 XT), die über einen speziellen Chip (compositing engine) die Signale der beiden Grafikkarten vereint. Als Slave-Karte kann eine x-beliebige Radeon-Karte (außer X800 GT) mit einem Chip aus der Serie, der auch auf der Master-Card zum Einsatz kommt (X850 oder X800), verwendet werden. Das macht die Crossfire-Lösung sehr variabel. Bei Nvidia müssen derzeit für den SLI-Betrieb noch zwei identische Karten vom gleichen Hersteller verwendet werden. Allerdings wollen die Kalifornier in Kürze einen neuen Treiber (80er-Serie) vorstellen, der eine ähnliche Flexibilität wie bei der Crossfire-Technik erlauben soll.

Ein weiterer Vorteil der ATI-Lösung ist derzeit, dass nahezu alle aktuellen Spiele von der zweiten Grafikkarte profitieren. Das ist bei Nvidias SLI-Technik noch nicht der Fall. Ein weiterer Vorteil sind die zusätzlichen Antialiasing-Einstellungen x8, x10, x12 und x14, die mit Crossfire zur Verfügung stehen. Die dadurch erzielbare Bildqualität sucht seinesgleichen. Allerdings ist die Performance bei dieser Konfiguration nicht sonderlich hoch, so dass diese Modi in der Praxis kaum genutzt werden dürften. Lediglich in niedrigeren Auflösungen wie 1024 mal 768 Punkten ist die Leistung zufriedenstellend.

ATI Crossfire
Ein DVI-Kabel sorgt bei der Crossfire-Technik von ATI für die Verbindung der beiden Grafikkarten.

Die Belastung in Sachen Stromversorgung ist bei Systemen mit zwei Grafikkarten enorm. Ein Netzteil mit mindestens 450 Watt empfehlen beide Kontrahenten für ihre jeweiligen Lösungen. Das ATI-System zeigt sich im direkten Vergleich zur SLI-Technik etwas weniger anspruchsvoll in Sachen Leistungsbedarf und benötigt bei maximaler Belastung gut 60 Watt weniger als die Nvidia-Technik auf Basis zweier Geforce 7800 GTX. Der für den 5. Oktober erwartete Radeon X1600 (Codename R520), der als direkter Konkurrent zum Gefore 7800 GTX gedacht ist, könnte aber ebenfalls in dessen Watt-Liga spielen.

Vorteile bietet die Nvidia-Lösung allerdings in anderer Hinsicht. Zum einen fällt die Bauform nicht ganz so monströs aus, pro Karte belegt die Lösung daher nur einen Slot. Zum anderen ist die Geräuschentwicklung nicht so groß wie bei der Crossfire-Technik. Letzteres dürfte Hardcore-Gamer allerdings kaum interessieren, das die Geräuschkulisse eines 3D-Spiels in den meisten Fällen die der Grafiklösung übertönt. Andererseits hat Nvidia die SLI-Technik inzwischen auch für professionelle Grafik-Workstations vorgestellt. In diesem Bereich dürfte ein niedriges Arbeitsgeräusch eine größere Bedeutung haben.

Leistungsaufnahme Gesamtsystem mit Athlon 64 4000+
Modell Mainboard max min
ATI Radeon X850 XT Crossfire ATI-Referenz mit ATI Xpress 200 294 Watt 127 Watt
Nvidia Geforce 7800 GTX SLI Asus A8N SLI Deluxe mit Nvidia Nforce4 353 Watt 167 Watt

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