Angesichts all dieser wohlklingenden Worte kann es leicht passieren, dass man sich von dem ganzen Hype anstecken lässt und glaubt, dass MDD die Lösung für alle Programmierprobleme sei. Leider ist auch MDD keine Patentlösung für alles und jeden. Letztlich wird es immer darauf ankommen, dass erfahrene Entwickler sich hinsetzen und guten Code schreiben. Der zunehmende Einsatz von zuverlässigen Modellierungstools kann das Schreiben von gutem Programmcode unterstützen, aber keineswegs ersetzen.
Der umfassende Einsatz von MDD kann den Entwicklern helfen, ihren Berichtpflichten nachzukommen, Anwendungen bei Firmenzusammenschlüssen zu integrieren oder nach Projektabschluss die Dokumentation zu erstellen. Der ganze Rummel um die modellgetriebene Entwicklung läuft letztlich darauf hinaus, die vorhandenen Ressourcen mit leistungsfähigen Werkzeugen optimal zu nutzen, so dass man mit weniger Aufwand mehr erreicht.
Es ist unrealistisch, zu erwarten, dass man eine Anwendung mit UML definiert und dann nur noch einen Knopf drücken müsste, um den fertigen Code ausdrucken zu lassen. Entwickler werden auch in Zukunft die Ärmel hochkrempeln und sich intensiv mit dem Quellcode auseinandersetzen müssen, um elegante und effiziente Anwendungen zu produzieren. Philip Ball bringt dies perfekt auf den Punkt, wenn er sagt, dass MDD keineswegs gute Designmethoden automatisieren könne. Vielmehr bringe die modellgetriebene Entwicklung alle an einem Entwicklungsprojekt Beteiligten zusammen, so dass jeder genau auf der Ebene arbeiten kann, die ihm am meisten liegt.
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