Das Media Lab am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt einen Billig-Laptop, der in den ärmsten Länder der Welt den Anschluss an die global EDV-Landschaft sicherstellen soll. Instituts-Chef Nikolas Negroponte hatte das Projekt bereits im Januar beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos angekündigt. Nun wird das Vorhaben konkreter. Potentielle Partner-Länder (Ägypten, Brasilien, China, Südafrika und Thailand) und detaillierte Vorstellungen über technische Details wurden nun bekannt gegeben.
„Unser 100-Dollar-Laptop wird mit einem 500 Megahertz schnellem Prozessor, ein Gigabyte Speicherplatz, Farbdisplay und USB-Ports ausgestattet“, erklärt Negroponte. Der Zugang zum Internet erfolge entweder via WLAN oder das Handy. Linux als Betriebsystem und ein vom MIT eigens entwickeltes Softwarepaket sollen die Kosten zusätzlich niedrig halten. „Mit dem Rechner wird, außer dem Speichern von großen Datenmengen, nahezu alles möglich sein“, verspricht Negroponte. Zudem ist den Skizzen zu entnehmen, dass sich die Entwickler einige sinnvolle Funktionen überlegt haben. Die Akkueinheit dient als Tragegriff, in dem Tragegurt ist das Netzkabel untergebracht. Alternative Stromversorgung ermöglicht ein eingebauter Generator, der mittels Kurbel zu bedienen ist.
Billig wird der Laptop durch clevere Bauweise und Vermarktung. „Erstens verwenden wir ein Display, das nur 35 Dollar kostet. Zweitens specken wir das Notebook komplett ab. Zwei Drittel der heutigen Laptopsoftware wird benötigt um das restliche Drittel zu managen. Hier gehen wir andere Wege. Drittens verkaufen wir die Notebooks nur in sehr großen Stückzahlen direkt an Ministerien der betreffenden Länder. Diese werden sie dann wie Schulbücher vertreiben“, erläutert Negroponte die Strategie. Kommerziell wird die Billig-Variante nicht erhältlich sein.
In den nächsten zwölf Monaten will das Media Lab bereits zwischen 50.000 und 100.000 Stück herstellen. Das Jahr darauf sollen es über 100 Millionen sein. Negroponte ist sich – noch zu klärender – organisatorischer Probleme bewusst, dennoch aber zuversichtlich mit Partnern, wie AMD, Brightstar, Google und Red Hat, das Ziel schnell zu erreichen.
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11 Kommentare zu MIT entwickelt Billig-Laptop für 100 Dollar
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Billig Laptops werden in JEDEM Land gebraucht -die Mittelschicht IST Armuts-Schicht GEWORDEN! ! !
Wenn ‚MIT‘ denkt, daß es ‚ARMUT‘ nur in sogennanten 3. Welt-Ländern gibt, dann sollte ‚MIT‘ mal öfter ‚Economy-News-Flashs‘ sehen & würde sich SO bewußt werden, daß DIESE ‚BENEFITS-GABEN‘ nur NEID in den VIELEN Armuts-Schichten der ‚SOGENANNTEN‘ 1.-Weltländer verursachen; DIESER MEINUNG BIN OFFENSICHTLICH NICHT NUR ICH! ! ! ! !
Jede Person, deren Einkommen unter 600 euro liegt (& DAS SIND VIELE!!!) MUSS EIN RECHT AUF SOLCH EINEN BILLIG-PC HABEN -oder KEINER!!!
AW: Billig Laptops werden in JEDEM Land gebraucht -die Mittelschicht IST Armuts-Schicht GEWORDEN! ! !
Was soll das Gejammer? Wir leben in einem Land in dem der Strom aus der Steckdose kommt, die allerwenigsten sind drauf angewiesen einen Computer mit sich herumzutragen. Ein funktionsfähiger Rechner für Internet und Office-Anwendungen ist in Deutschland jederzeit für 50 Euro zu beschaffen. Zum spielen taugt der allerdings nicht…
Billig-Laptop für die 3. Welt – super!
Das klingt sehr interessant. Wir (www.famundi.com) suchen billige laptops für Bolivien.
Wer hat schon Erfahrung damit?
Welches Linux ist drauf? Welche Programme?
Wo kann man einen solchen Laptop kaufen?
AW: Billig-Laptop für die 3. Welt – super!
Ich hätte einen passenden Artikel zu diesem Thema auf meiner I.net-Anbieter-Hauptseite, aber da ich nicht gegen irgend welche ‚Copyrights‘ & netiquette verstoßen will, kann ich euch *glaube-ich* DIE url zu DIESER interessanten Seite nicht geben -doch will ich versuchen, aus meinem Gedächtnis die, für euch wichtigsten Zeilen aus DIESEM Artikel HIER reinzusetzen:
*!!!*"…OLPC-Notebooks auch für Alabama in U.S.A.! Ein Bürgermeister kündigte den Kauf von ‚100-Dollar-Laptops‘ an… *(Dann Zeilen über DIESES Thema der 100-Dollar-Laptops-für-Kindern-der-3.Welt)* … jetzt fand die Stadt Birmingham in ALABAMA Interesse an dem OLPC-Projekt & es wurden 15.000 solcher Laptops bestellt… soll für die Kids die Bildungs-Qualität verbessern…"-u.s.w.!!! Tja, "mehr" darf ich *fürchte-ich* nicht weitergeben. Aber ich hoffe, daß ich Euch mit den INFOS ‚AUS meinem Gedächtniss‘ ;-) weiter helfen konnte; JENER Artikel ist sicher im Goggle zu finden!!! Viel Glück & gutes Gelingen!
V.G. marox
Eigentlich keine schlechte Idee, aber
Also für mich klingt das Konzept des Laptops einfach genial. Was brauch man mehr!?
Jedes Datenverarbeitungsprogramm würde laufen und 1Gb speicher reicht für eine meeeenge Textdokumente. 100€…Müssen wir erst wieder ein Entwicklungsland werden, damit auch uns so etwas zu Verfügung steht!? Find ich echt schade =(
AW: Eigentlich keine schlechte Idee, aber
Bei all dem Gejammer würde ich jedem der hier über deutsche Zustände weint empfehlen, sich einmal die Lage in den Entwicklungsländern dieser Welt anzuschauen. Ein Laptop dort ist häufig ein Quantensprung, nicht einfach nur ein Lehrmittel… und 100 Dollar in einem Land wie Äthiopien etwas weniger als ein durchschnittliches Jahresgehalt.
Ihr könnt also wieder runter kommen und vieleicht einfach mal gönnen können :) Ist ja schließlich bald Weihnachten.
"Dritte Welt"-Schulkinder bald fortschrittlicher asugestattet als in BRD
Super! Hierzulande kaufen Schulkinder oder deren Eltern tonnenweise Schulhefte ein! 10jährige haben Lasten zur Schule zu schleppen, 10-15 kg, täglich, um alles an Lehrstoff dabeizuhaben! Eltern sollten schon nach Vorstellungen von "Bildungspolitikern" dazu verdonnert werden teure "Hochleistungs-Notebooks" zu kaufen (die dann mangels Verarbeitung, Robustheit und Liebe wohl nur 6-12 Monate funktionieren). Und die sogenannte "Lehrmittelfreiheit" ist schon lange blanker Hohn (den alten Atlas können Sie ihrem Kind schon zumuten, die Note wird zwar schlechter, einen aktuellen gibt es schon für € 60, also fast der Preis besagter Notebooks). Also gebt dem MIT einen Auftrag auch für das verarmte (Bildungs)Deutschland entsprechende Notebooks zu entwickeln. Die Prozessoren kommen dann aus Dresden. Aber in diesem Föderalismus wird wohl alles wieder zerredet und PISA bleibt uns erhalten…
AW: "Dritte Welt"-Schulkinder bald fortschrittlicher asugestattet als in BRD
ist zwar hart. Aber recht hat er !
AW: "Dritte Welt"-Schulkinder bald fortschrittlicher asugestattet als in BRD
Recht hast Du!
Da können sich deutsche Unis und die Politik mal eine sehr große Scheibe von abschneiden!
Wie war das mit dem Spruch "Schulen ans Netz?"
Leider sind unsere "fähigen" Köpfe wohl nur fähig im Sprüche klopfen….
Armes Deutschland.
AW: "Dritte Welt"-Schulkinder bald fortschrittlicher asugestattet als in BRD
Alles korrekt! (naja, das mit den 15Kg für 10jährige, vllt etwas überzogen, aber ein passenderes Beispiel wie das mit dem Atlas hätte er nicht treffen können)
Ich selber kann das so ziemlich alles bestätigen, da ich selber noch Schüler bin (17, 11. Klasse) und da natürlich auch sowas alles mitbekomme
AW: "Dritte Welt"-Schulkinder bald fortschrittlicher asugestattet als in BRD
Ich bin VÖLLIG Ihrer Meinung! In Österreich IST ES GENAU "SO"! Der Vergleich mit den schweren & teuren Schulbüchern + EDV-Aufrüstung ist großartig … LEIDER AUCH SEHR TRAURIG!
So viele Kinder haben ab der 4-5. Klasse schon krasse Rückenprobleme; DAS sehe ich an den Kids, mit denen ich turnen, schwimmen ect. gehe!
V.G. marox