Österreicher bei Handystrahlen sorglos

Studie: 73 Prozent sehen keine Veranlassung, sich aktiv zu schützen

Handys sind in Österreich zu einem Alltagsgegenstand geworden. Laut einer Fessel-GfK-Studie im Auftrag der mobilcom.austria haben bereits 89,7 Prozent ein Handy. Dabei ist die Einstellung der Österreicher in Bezug auf Mobiltelefonstrahlung sorglos, wie eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent.com zum sogenannten Elektrosmog belegt.

In einer Eigenstudie wurden 480 virtuelle Interviews mit web-aktiven Österreichern zwischen 14 und 59 Jahren geführt. Dabei stellte sich heraus, dass 38 Prozent der Befragten die von Mobiltelefonen ausgehende Strahlung zwar als „eher bedenklich“ befinden, doch nur 13 Prozent die Strahlung als „sehr bedenklich“ ansehen. 73 Prozent sehen keine Veranlassung, sich aktiv gegen Handystrahlen zu schützen. Beim Kauf eines neuen Handys ist eine niedrige Strahlenbelastung für rund 37 Prozent ein „sehr wichtiges“ Entscheidungskriterium.

Eine ähnliche Studie, ausgehend vom Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm, bei der 1000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland telefonisch befragt wurden, liefert ähnliche Ergebnisse. Nur 20 Prozent der Befragten haben kein Handy und sogar 45 Prozent sehen „so gut wie kein Risiko“ bei der Mobilfunknutzung.

Wie der im Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland angestellte Florian Emerich sagte, gibt es als Messwert für Strahlungsintensität bei Mobiltelefonen den sogenannten SAR-Wert. Bei der Nutzung von Mobiltelefonen nimmt unser Kopf hochfrequente elektromagnetische Felder auf, die durch die sogenannte spezifische Absorptionsrate (SAR) errechnet werden. Die Maßeinheit ist Watt pro Körpergewebe (W/kg). Die Strahlenschutzkommission empfiehlt als Obergrenze einen SAR-Wert von 2 W/kg.

Doch selbst bei diesen geringen SAR-Werten glauben Kritiker nicht an die Ungefährlichkeit des Handykults. Die REFLEX-Studie der EU, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hat, kommt zu dem Schluss, dass unter Umständen Schäden und Veränderungen der Erbsubstanz durch Handynutzung erfolgen können. Allerdings lässt sich mit der Einführung der UMTS-Technologie zur schnellen Übertragung von Bildern und Daten voraussagen, dass die Nutzungshäufigkeit im Mobilfunkbereich noch weiter ansteigen wird.

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1 Kommentar zu Österreicher bei Handystrahlen sorglos

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  • Am 14. Oktober 2005 um 8:22 von Neutraler

    Kein Interesse an sorgfältiger Aufklärung.
    Es ist doch schon erstaunlich, dass man wahrscheinlich Menschen mit diesen Fragen konfrontiert, obwohl man so gut wie keine konkrete Aufklärung betreibt.

    Es ist für mich definitiv erkennbar, dass bei Mobilfunkfirmen sowieso und auch den Regierungen keinerlei Wille besteht, die Menschen richtig über mögliche Gefahren aufzuklären.
    Da wird über Atomtransporte, Vogelgrippe usw. in der Presse wie wild diskutiert aber das man das Thema Mobilfunkstrahlung einmal publikumswirksam angeht, dass wird wohl so schnell nicht passieren.
    Und es will ja anscheinend auch keiner hören, denn die Menschen und hier vor allem Kinder wollen gerne mit ihren neuen Handy angeben. Da interessiert dann keine Strahlung sondern nur, dass man ein besseres Handy hat als der andere.

    Hier ist eine Milliardenindustrie am Werk, die jede aufkommende Kritik im Keim zu ersticken versucht. Mit allen Mitteln wird versucht, diese Gelddruckmaschine reibungslos laufen zu lassen.
    Und der Staat hat einfach nur Angst, dass man ihm die UMTS-Milliarden wieder wegnehmen könnte – oder zumindest einen Teil davon, wenn man wirklich kritisch an dieses Thema herangeht.

    Aus diesen Gründen sollte man die Bevölkerung erstmal vernünftig über diese Dinge aufklären und dann eine Umfrage starten.

    An den Schulen sollte man eine Aufklärungspolitik einführen, wie es mit dem Rauchen und Drogenkonsum schon praktiziert wird.

    Letztlich ist es aber Tatsache, dass wenn es einen Grenzwert gibt, der vor etwas schützen soll, dann gibt es Dinge, mit denen man nicht sorglos umgehen darf.

    Und was zdnet und ähnliche Foren betrifft, so wird auch dieses Thema keine wirkliche Beachtung finden, da es schnell auf hintere Seiten verschwinden wird.

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