Verschärft wird die Situation, weil die Blogger – als bewusste Alternative zu den herkömmlichen Medien – nur bedingt willens und in der Lage sind, die Einhaltung grundlegender Regeln im Umgang mit Menschen und Informationen bei Veröffentlichungen zu gewährleisten. Dabei könnten Web-Communities durchaus als Kontrollorgan ihrer selbst funktionieren, wie etwa der Aufbau des Wikipedia-Lexikons – im technischen Bereich – belegt. Nur geht es hier um sachlich überprüfbare Inhalte, nicht um Authentizität und Selbstdarstelllung.
Kurz: So segensreich einfache Internet-Techniken wie Weblogs bei der Aufdeckung von Missständen sein mögen, für kommerzielle Zwecke sind ihre Nutzer zu sperrig. Die Gefahr sich durch Missverständnisse oder Senkung der redaktionellen Qualitätskriterien den Ruf zu ruinieren, erscheint deutlich größer, als Kunden über dieses Medium zu gewinnen. Ernst zu nehmen sind Blogger aber nicht nur als Gefahr, sondern vor allem als Herausforderung für die Medien. Allein die Existenz der Weblogs und die dort lebhaft geführten Diskussionen verweisen auf ein grundlegendes Glaubwürdigkeitsdefizit herkömmlicher Medien.
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