Bei der Lizenzierung von Open-Source-Software (OSS) geht es nicht um Gebüren, sondern um die Art der weiteren Verwendung. Software, die auf Basis von quelloffenen Systemen entwickelt wird, muss wieder unter die General Public License (GPL) gestellt werden. Das Landgericht München hat das Lizenzmodell der GPL geprüft. Im Mai vergangenen Jahres folgte dann die Anerkennung. Somit gilt als eine der zentralen Fragen: „Wie weit reicht der impfende Effekt der GPL?“
„Das Beachten alle Lizenzrechte, kommerzielle wie freie, gestaltet sich vor allem in Embedded-Systemen wie W-LAN-Routern schwierig“, berichtet Jäger. Jüngstes Beispiel sei die Rückrufaktion von Sony BMG. Der Elektronik-Konzern hatte fünf Millionen CDs verkauft, die mit dem Kopierschutz XCP versehen sind. Diese muss der Hersteller wieder einsammeln, weil Codebestandteile von XPC Programmen entnommen sind, die der GPL und der Lesser GPL unterliegen.
Private Anwender ficht das nicht an. Sie schließen Verträge mit den Media-Märkten dieser Welt. Auch Patentverletzungen brauchen sie nicht zu kümmern. Unternehmensanwender sind zumeist ebenfalls aus dem Schneider. Eine Schadensersatzklage hätte nur Aussicht auf Erfolg, wenn sie absichtlich Patente verletzt hätten, eine Frage, mit der sich Software-Anbieter allerdings auseinandersetzen müssen. Denn das Patentrecht schützt alle neuen und gewerblich nutzbaren technischen Erfindungen, egal ob offen oder „closed“.
So kommen Patentrechtsstreitgkeiten gleichermaßen in proprietären Systemen und Open-Source-Programmen vor, selbst wenn an der Verunsicherung im Wesentlichen der Rechtsstreit zwischen IBM, Novell und SCO schuld sein dürfte. Dieser schwelt laut Novell-Fachmann Souici noch immer vor sich hin. „Wir gehen allerdings davon aus, dass das Verfahren bald eingestellt wird.“
Unterm Strich bleibt: Deutsche Anwender sorgen sich gerne, sind aber selten betroffen. Sie sollten dennoch die Augen offen halten und sich aufgeklären lassen. Dem Eroberungszug von Linux gebieten die Bedenken allerdings keinen Einhalt aber Rechtsfragen.
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