Studie: Weblogs sind überschätztes Phänomen

Nur vier Prozent der Internet-Nutzer besuchen die Sites regelmäßig

Der neusten W3B-Studie zufolge sind Weblogs den meisten Internet-Nutzer ein Begriff, doch nur wenige nutzen sie tatsächlich. Trotz der geringen Reichweite eignen sich die Online-Tagebücher aber für zielgruppenspezifisches Marketing.

Die Studie beziffert den Bekanntheitsgrad auf 75 Prozent, doch nur jeder fünfte zähle zum weitesten Nutzerkreis. Lediglich vier Prozent der Anwender besuchen Weblogs regelmäßig. Die Reichweite ist daher als äußerst gering einzustufen. Im Vergleich dazu würden Online-Shops von rund einem Drittel der Nutzer regelmäßig aufgesucht, Musik-Websites von einem Sechstel.

Die geringe Größe des Nutzerkreises mache die Weblog-Besucher aber zu einer Zielgruppe mit klarem Profil: Der typische Weblog-Besucher ist der Studie zufolge unter 30 Jahre alt, in der Ausbildung (Uni, Schule, Lehre) oder selbständig tätig und zählt zu den Intensivnutzern des Internet – sowohl hinsichtlich Nutzungsintensität als auch Nutzungsvielfalt. Er ist deutlich Internet- und Computeraffiner als der durchschnittliche Internet-Nutzer und plant im Bereich PC-Produkte überdurchschnittlich viele Anschaffungen innerhalb des nächsten Halbjahres. Weiterhin zeichnet sich der Prototyp des Weblog-Besuchers durch einen geselligen Charakter sowie ein großes politisches und kulturelles Interesse aus.

Die meisten Besucher von Weblogs verhalten sich passiv und lesen lediglich die Inhalte der Blogs. Nur wenige geben an, Weblogs aktiv zu nutzen und selbst zu kommentieren oder eigene Beiträge zu verfassen. Am häufigsten werden Weblogs mit den Themenschwerpunkten Computer/Internet und Nachrichten gelesen. Es folgen die Themenbereiche Politik und Unterhaltung/Freizeit. Das klassische Weblog in Form eines Tagebuchs beziehungsweise Erlebnisberichtes wird dagegen von einer vergleichsweise kleineren Zielgruppe gelesen.

Der Anteil der Internet-Nutzer, die selbst ein Weblog betreiben, liegt mit zwölf Prozent nur auf den ersten Blick auf einem hohen Niveau. Allerdings aktualisiert unter diesen Weblog-Betreibern nur jeder Dritte sein Blog zumindest gelegentlich, das heißt einmal monatlich. Nur eine sehr kleine Zielgruppe von zwei Prozent der Internet-Nutzer zählt zu den aktiven Betreibern von Weblogs, die ihr Internet-Angebot mindestens einmal pro Woche auf den aktuellen Stand bringen.

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3 Kommentare zu Studie: Weblogs sind überschätztes Phänomen

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  • Am 5. Dezember 2005 um 3:37 von elkezd

    webblogs-kranke seelen
    vor kurzen habe ich gelesen das leute die webblogs schreiben kranke seelen sind-die das beduerfnis haben was zu schreiben-schreiben ist balsam fuer kranke seelen…

    • Am 5. Dezember 2005 um 9:23 von Robert Wellmann

      AW: webblogs-kranke seelen
      > die das beduerfnis haben was zu
      > schreiben-schreiben ist balsam fuer
      > kranke seelen…

      Vielleicht sind es aber auch einfach nur normale Menschen die das Bedürfnis haben, ein wenig mehr Normalität in unserer anonymen Welt zu bringen, in der sich die Nachbarn kaum noch kennen und in der man halbtot in der Fußgängerzone liegen kann, ohne das sich jemand kümmert. Manche Menschen schauen Soaps wie Lindenstraße, manche lesen Blogs (so wie ich).

  • Am 2. Dezember 2005 um 22:10 von keydo

    Studie vermisst Fragen
    Aufgrund dieses Artikels habe ich das Ergebnis der Studie studiert. Ich vermisse hier einen Part. Chat-Räume und Foren. Auch hier stellen sich Personen dar und gerade privat-chats via clients werden von den usern konstant gelogt. Andere Betrachtungsweise eines online-Tagebuchs?

    Zu Weblogs selbst als Definition webside: Ist die Eigendarstellung durchdacht erzwingt dies nicht unbedingt stete Aktualisierung. Dies würde bedeuten, dass sich ein Mensch wöchentlich/monatlich ändert oder?
    Daher sehe ich die Topic eher relativiert.

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