ZDNet: Wo kamen die 100.000 Dollar her?
Jacobs: Etwa 35.000 Dollar hatte ich innerhalb von drei Jahren im Spiel verdient (durch den Verkauf von virtuellen Gütern). Es gibt Gegenstände, die sind sehr, sehr teuer. Für den Rest des Geldes habe ich mein Haus beliehen. Was hätte ich von einem Anwesen am Strand von Miami gehabt? Ich wäre nur eine weitere Person mit einer Immobilie gewesen und wahrscheinlich hätte ich für mehrere Jahre keine Einkünfte gesehen. Wohingegen das winzige Stück Land, das ich mir für 1000 Dollar in „Project Entropia“ gekauft, schon etwa 15 Dollar pro Tag an Gewinn abwirft, das sind etwa 450 Dollar im Monat.
ZDNet: Woher kommen die Einkünfte?
Jacobs: Auf meinem besonders kleinen Stück Land habe ich sechs verschiedene Monsterarten, die andere Spieler jagen können. Ich kann den Bestand und die Populationsdichte jedes dieser Monster steuern, sowie ihr Alter. Ich kann also steuern, ob sie jung und somit leicht zu töten sind oder ob sie Supermonster sind, bei denen man sich ein Bein und einen Arm ausreißen muss, um sie zur Strecke zu bringen. Ich verlange von jedem, der auf meinem Land jagt, Steuern in Höhe von ein bis zehn Prozent des Jagdwerts. Wenn man also einen ganzen Sack voll Monster tötet und damit umgerechnet sieben Dollar erbeutet, verlange ich dafür Steuern. Wenn ich fünf Prozent berechne, bekomme ich 35 Cent. Sie fragen sich jetzt vielleicht: „Warum sollte ich gerade auf diesem Stückchen Land jagen gehen? Warum nicht dort, wo es nichts kostet?“ Der Grund ist der, dass ich alle noch so speziellen Jagdbedürfnisse befriedigen kann. Bei mir gibt es die richtigen Kreaturen in der richtigen Menge in einer günstigen Umgebung.
ZDNet: Erzählen Sie uns etwas über Ihre Weltraumstation!
Jacobs: Die Raumstation ist etwas ganz Besonderes, weil sie erstens zehn Jagdgebiete hat. Hier können vermutlich insgesamt 100 Jäger in einer Stunde gleichzeitig jagen. Das macht einen Bruttoumsatz von 1000 bis 5000 Dollar pro Stunde an Jagdwert, wovon ich Steuern in Höhe von ein bis zehn Prozent kassiere oder anders ausgedrückt: Ich bekomme 100 bis 500 Dollar in der Stunde nur für Jagdrechte.
Der Bergbau ist eine weitere Einnahmequelle und es wird auch 1000 Hotelzimmer geben. Auf der Raumstation gibt es keine Lagermöglichkeiten, was heißt, dass man als Jäger oder Bergarbeiter nicht sehr lange jagen und schürfen oder sich mit zu vielen Stücken beladen kann, weil man sich dann nicht mehr bewegen kann. Dann kommt schnell der Wunsch auf, seine Vorräte irgendwo zu lagern, und daher lohnt es sich, ein Apartment zu mieten.
Ich werde auch 200 Läden aufbauen, so dass Jäger und Handwerker ihre Waren zum Verkauf anbieten können. Und das hier ist der Knackpunkt und deshalb habe ich die Raumstation gekauft: Warum kommen Leute hierher? Zum Beispiel weil ich die Spieler via Stream mit Sound und visuell unterhalten kann. Bei mir werden DJs live auflegen. Bekannte Top-DJs werden mit fantastischer Musik für Unterhaltung sorgen und ich werde publik machen, dass Fans ihre Lieblings-DJs live in der virtuellen Realität erleben können.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Virtuelle Immobilien bringen echtes Geld
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.