Die Erfindung des Abgasturboladers liegt 100 Jahre zurück. Am 16. November 1905 erhielt der Schweizer Ingenieur Dr. Alfred Büchi im Deutschen Reich vom kaiserlichen Patentamt unter der Nr. 204630 das Patent für eine „Verbrennungskraftmaschinenanlage, bestehend aus einem Kompressor (Turbinenkompressor), einem Kolbenmotor und einer dahintergeschalteten Turbine“.
Büchi, der von 11. Juli 1879 bis 27. Oktober 1959 lebte, war als Ingenieur in Winterthur tätig. Seine Idee bestand nicht allein in der Vorverdichtung der Luft, sondern auch in der Nutzung jener kinetischen Energie, die mit den Abgasen unter hohem Druck nutzlos ausgestoßen wird. Er verwendete die nach der Verbrennung ausströmenden Abgase zum Antrieb einer Turbine, die wiederum einen Verdichter antreibt, der die angesaugte Luft vorverdichtet und auf diese Weise den Füllungsgrad des Motors erhöht. Der Turbolader war geboren.
Allerdings musste Büchi lange warten, ehe seine Erfindung zum Einsatz kam. Verwirklicht wurde sie erstmals in großen Schiffsmotoren. 1923 hatte das deutsche Verkehrsministerium die „Danzig“ und die „Preussen“ in Auftrag gegeben. Die beiden Passagierschiffe hatten jeweils zwei Zehnzylinder-Dieselmotoren, deren Leistung mit Hilfe der Abgasaufladung von 1750 PS auf 2500 PS gesteigert wurde. Die ersten Versuche, diese Technik in Automobilen einzusetzen, begannen Ende der 50er Jahre. Gleichwohl stellte das so genannte Turboloch – das verzögerte Motor-Ansprechverhalten beim Gasgeben – die Entwickler noch vor zu große Herausforderungen.
1973 setzte Porsche in der amerikanischen Can AM-Serie den über 1100 PS starken Boliden 917/30 als Turbo-Technologieträger ein. Der Rennwagen deklassierte seine Gegner auf der Piste. Die Folge war eine Regeländerung für die US-Rennserie, die den überlegenen 917/30 direkt ins Museum verbannte.
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