Mit einem Anteil an der Bruttowertschöpfung von sechs Prozent ist die IuK-Branche national Spitze und liegt deutlich vor der Maschinenbau-, Automobil- oder Baubranche. Zudem trägt die IuK-Branche bereits heute mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten gut ein Drittel zum Produktivitätswachstum in Deutschland bei.
Dennoch liegt die deutsche IuK-Branche im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld und erwirtschaftete in den vergangenen Jahren deutlich geringere Produktivitätsgewinne als etwa in Großbritannien, Schweden oder den USA. So konnte Deutschland von 1995 bis 2002 nur die Hälfte des amerikanischen Produktivitätswachstums aus IuK generieren. Nach Ergebnissen der Studie bleibt Deutschland damit deutlich hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Internationale Beispiele verdeutlichen dies: So konnte Südkorea den IuK-Beitrag seiner Volkswirtschaft durch den massiven Ausbau der Breitband-Infrastruktur und das Angebot innovativer Breitbandanwendungen auf 15 Prozent steigern. Österreich hat mit der Einführung der digitalen Signatur den Weg zum führenden e-Government Anwender in Europa eingeschlagen. Großbritannien hat bereits 2003 ein umfassendes Programm zur Effizienzsteigerung des öffentlichen Sektors durch IuK-Nutzung eingeführt und will damit bis 2006/2007 insgesamt 30 Milliarden Euro an Einsparungen realisieren. Und auch Australien hat IuK bereits erfolgreich im öffentlichen Dienst eingeführt: Das Modell der Centrelink-Verwaltung bietet ein Internet-Portal mit rund 140 Verwaltungsdiensten und bündelt das bisher von 32 zuständigen Behörden wahrgenommene Angebot.
Die Studie sieht vor allem bei der Umsetzung von e-Government und e-Health einen erheblichen Nachholbedarf. Sowohl die IuK-Ausgaben der öffentlichen Hand (0,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) als auch das Angebot an Online-Verwaltungsdienstleistungen ist deutlich geringer entwickelt als in Vergleichsländern. Allein im öffentlichen Dienst birgt nach Meinung der Autoren ein verstärkter IuK-Einsatz durch verbesserte Abläufe und Organisationsformen Ein-sparpotenziale von 27 Milliarden Euro jährlich. Bürger und Unternehmen könnten darüber hinaus durch eine effizientere Interaktion mit öffentlichen Stellen um rund zehn Milliarden Euro pro Jahr entlastet werden
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