Eine aktuelle australische Studie von Ninemsn und Netalert belegt, dass die Mehrheit der Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren ihre Onlineaktivitäten vor den Eltern lieber geheim hält. Während sich die ältere Generation offenbar in Sicherheit wiegt und die Mehrzahl der Erziehungsberechtigten angeben, den Medienkonsum ihrer Kinder bewusst zu kontrollieren und zu steuern, scheinen dies die Teenies ganz anders zu beurteilen: So behaupteten 71 Prozent der befragten Eltern, ihre Kinder würden das Internet für ernsthafte Recherchezwecke nutzen, während nur 23 Prozent der Jugendlichen dies bestätigten. „Bei Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren hat der Elternteil jedenfalls kaum noch eine Chance auf Einflussnahme und durch die eigene Unwissenheit sind die Eltern gezwungen, ihren Kindern zu vertrauen“, so Medienpädagogin Ingrid Geretschlaeger.
Stolze 42 Prozent der Teenies gaben offen zu, dass sie sich Inhalte aus dem Netz ziehen, die sie lieber vor den Eltern geheim halten würden. 63 Prozent gestanden den Download von Musik und Filmen ohne elterliche Erlaubnis. Da regt es fast zum Schmunzeln an, dass im Gegenzug 84 Prozent der befragten Eltern behaupteten, mit ihren Kindern gemeinsam ins Netz einzusteigen. So scheint die Erziehergeneration einem Wunschdenken verfallen zu sein bzw. ist sie nicht ganz aufrichtig, wenn es um das Internet-Nutzungsverhalten des Nachwuchses geht. „Eltern wollen ja auch nicht zugeben, dass sie keinen Einblick haben und sie überschätzen die Kompetenzen der Jugendlichen, weil sie selbst nicht bescheid wissen“, erklärte Geretschlaeger.
Für 80 Prozent der Eltern gäbe es festgelegte Regeln für die Web-Nutzung der Teenies, wohingegen nur 69 Prozent der Jugendlichen überhaupt darüber informiert seien, dass Regeln existieren. Zudem befinden sich laut Studie über 50 Prozent der Eltern in technischen Fragen kompetenter als die eigenen Kinder. Nach Ergebnissen der Studie stehen die Kids dem Internet auch weitaus argloser gegenüber als ihre Eltern. 40 Prozent sehen kein Problem darin, sich mit jemandem aus einem Chat zu treffen und nur zwölf Prozent würden in einem solchen Fall zuvor die Eltern informieren. Und dabei stellt genau für diese eine solche Situation den absoluten Internet-Horror dar. Die Organisatoren der Studie sehen die auseinander klaffenden Ergebnisse der beiden Generationen als dringendes Signal für eine bessere Kommunikation zwischen Eltern und Kindern.
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