Breitband rettet TK-Branche

China, Lateinamerika und Indien sorgen für Wachstum

Der weltweite Telekommunikationsmarkt wird bis 2009 um rund fünf Prozent pro Jahr wachsen. Laut Bericht des europäischen Instituts für audiovisuelle Medien und Telekommunikation (IDATE) wird der weltweite Gesamtumsatz der Branche bis zum Ende dieser Periode auf 1,43 Billionen Dollar ansteigen. Für 2005 gehen die Branchenexperten von einem weltweiten Wachstum von 5,5 Prozent aus. Als Wachstumsmotoren erweisen sich weiterhin Mobilfunk und Breitband-Internet, während das Geschäft mit Festnetzanschlüssen eine rückläufige Tendenz aufweist.

Europa spielt bei den Wachstumsprognosen der Analysten eine eher untergeordnete Rolle. „Schon jetzt generiert sich das Wachstum nicht durch den europäischen Markt, sondern ist auf die Zukunftsmärkte China, Lateinamerika und Indien zurückzuführen“, meint Sophie Bismut, Telekommunikationsexpertin bei IDATE. Um ihr Wachstum zu sichern, müssten europäische Betreiber verstärkt auf neue Märkte außerhalb Europas setzen und ihre Profitabilität weiter verbessern, so Bismut.

Europa zeichnet allerdings kein einheitliches Bild. Während der mobile Markt in Ländern wie Deutschland und Schweden durch den enormen Konkurrenzdruck ausgereizt ist, versprechen Länder wie Spanien und Frankreich immer noch moderate Wachstumsraten im Mobilfunkbereich. Als rettender Strohhalm dürfte sich auch in Europa der Ausbau von Breitband-Angeboten erweisen. Hier gebe es in allen Ländern noch durchwegs Potenzial, meint Bismut.

Für die Festnetztelefonie scheint der Zug allerdings abgefahren. Schon im Jahr 2002 wurde sie von der Mobilfunktelefonie überholt, die in diesem Jahr erstmals die Zwei-Milliarden-Marke an Nutzern mit abgeschlossenem Vertrag knacken wird. Der Siegeszug von Breitband-Internet ist ebenfalls nicht mehr aufzuhalten. Innerhalb der letzten beiden Jahre verdoppelte sich die Zahl der Breitbanduser mit abgeschlossenem Vertrag von 103 auf 200 Millionen, was rund 50 Prozent der weltweiten Internetabonnenten entspricht. Der Studie zufolge zählt China bereits jetzt zum zweitgrößten Markt und wird voraussichtlich schon im nächsten Jahr Amerika als Breitband-Nation Nummer eins ablösen. Enormes Potenzial erwarten die Analysten auch für Brasilien.

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