Web 2.0 ersetzt den PC: Die Zukunft ist längst online

Das Web 2.0 bringt neben technischen und sozialen auch wirtschaftliche Veränderungen, an deren Ende nicht weniger als eine komplette Neuordnung der Kräfteverhältnisse in der IT-Industrie stehen könnte.

Wird das Internet zur Plattform für Anwendungen aller Art, könnte dies an der Vormachtsstellung von Microsoft mit seinem dominanten Windows-Betriebssystem rütteln. Die Anwendungen werden dabei im Internet bereitgestellt, zur Ausführung ist lediglich ein Browser notwendig. Auf welcher Plattform dieser ausgeführt wird, ist dann nebensächlich.

Google könnte der Hauptprofiteur dieser Entwicklung sein. Das Unternehmen muss sich nicht erst auf die neuen Gegebenheiten einstellen, sondern hat diese federführend mitgestaltet. Doch auch für Startups im Internet-Sektor gibt es neue Chancen, Beispiele hierfür sind Upstartle, Del.icio.us und Meebo.

Meebo
Instant Messaging ohne Client im Web bietet Meebo.

Während die meisten Anwender für Aufgaben wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation nach wie vor auf klassische Software setzen, hat das Web dem Desktop in einigen Bereichen bereits den Rang abgelaufen. Wurde man früher für jedes MByte Online-Speicherplatz kräftig zur Kasse gebeten, bieten manche Freemailer inzwischen mehrere hundert MByte kostenlos.

Daher lassen Nutzer ihre E-Mails inzwischen häufiger auf den Servern und laden sie nicht mehr auf den Rechner herunter. Die Nachrichten sind dann samt dem Adressbuch von jedem Internetzugang aus verfügbar. Ajax sorgt dafür, dass der Bedienkomfort auf dem Niveau von Desktop-Anwendungen liegt.

Noch ist es zu früh, den Niedergang des Desktops vorherzusagen. Neben technischen Hürden wie mangelnder Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit halten auch unbeantworteten Fragen des Datenschutzes die Gewohnheiten der Anwender das netzzentrierte Computing zurück. Bis diese Fragen gelöst sind, wird der klassische Desktop-Rechner weiterhin die dominante Plattform bleiben.

Themenseiten: Business-Software, Plattform, Software

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Neueste Kommentare 

12 Kommentare zu Web 2.0 ersetzt den PC: Die Zukunft ist längst online

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  • Am 15. Juni 2009 um 19:54 von TheGolem

    Euphorie
    Die Euphorie und das Atemberaubende an dieser sooo neuen Technik sehe ich eher im Erstaunen des Verfassers. Seien Sie mir nicht böse, aber diese Art von Artikeln habe ich schon sooo oft gelesen…
    Ob Mobilcomputing oder Online-Banking, neue Word Versionen oder Net-PC’s, tolle WAP Angebote oder was weiss ich nicht noch alles…
    Vielleicht wenn man Jung genug ist, um vor jeder technischen Neuerung wie ein Kind mit glänzenden Augen vor dem Weihnachtsmann zu staunen, mag das alles wirklich interessant sein. Doch wenn man von Anfang an dabei ist und noch dazu mit dem Krempel sein Geld verdienen muss, wird das alles sehr schnell entzaubert. Diese Technik wird Ihre Nischen finden wie vieles Andere auch und das war’s dann auch schon, kein Grund eine Revolution auszurufen. Bitte etwas mehr Sachlichkeit dann haben alle mehr davon.
    Die Masse der Anwendungen werden am technischen Fortschritt der Hardware angepasst und das grosse Geld wird eben nicht mit den kleinen Gimicks auf irgendwelchen Privat-Desktops verdient somdern im Geschäfts Umfeld. Und da heisst es "Hubraum ist durch nichts zu ersetzen" und während Ajax & Co. sich damit befassen die Nachteile schmaler Bandbreiten wenigstens etwas auszugleichen erwachen in den Unternehmen schon die Datenmonster die durch tausender Netzwerke rauschen. Nee nee, Google Maps und ein bischen was für’s Volk, mehr kommt dabei nicht heraus und das ist auch nicht zu erwarten…
    Ich schiebe beim Backup jede Nacht 40 Mbyte pro Sekunde durch die Gegend und da sind xdrive & Co. noch Lichtjahre von entfernt ob nun mit oder ohne Web 2.0. NAS Systeme, Faser Verbindungen und Highspeed Cisco’s machen das Netz und die IT Infrastruktur, da ist selbst das WWW nur ein Zubringer…
    Revolution im Internet ? HaHa

    • Am 16. Juni 2009 um 11:02 von ich

      AW: Euphorie
      Der Artikel ist über 3 Jahre alt. xdrive gibts inzwinschen nicht mehr :-P

  • Am 26. Januar 2006 um 11:15 von C|Y|R|U|S

    del.icio.us
    Der Link dürfte IMHO falsch sein.
    Er lautet nicht http://del.icio.us.com ,
    sondern richtigerweise http://del.icio.us .

  • Am 9. Januar 2006 um 10:26 von Udo Lang

    Web 2 nicht ohne neue Browser
    Wenn man genauer hinsieht, wird wie bei AJAX weiterhin HTML/Javascript benutzt, weil man ja letztlich an den Browser zur Anzeige gebunden ist.
    Ermöglicht wird die neue Funktionalität entweder durch einen erheblichen Programmieraufwand oder Frameworks, die meist auf Serverseite die grafische Benutzeroberfläche in klassisches HTML/Javascript übersetzen.
    Vom Web 2 kann man meiner Meinung erst dann sprechen, wenn die Browser in der Lage sein werden neue, in Desktopanwendungen schon lange gebräuchliche Elemente direkt anzuzeigen, am besten mit XML als Beschreibungssprache.
    Solange dies nicht der Fall ist scheint mir die beste Alternative Flash zu sein, welches eine große Auswahl von Elementen bietet und bei fast allen Benutzern installiert ist.

  • Am 8. Januar 2006 um 11:38 von Ulrich Häring

    Alter Hut
    Javascriptbasierte Lösungen scheiterten in der Vergangenheit an den unterschiedlichen Browsern, ActiveX an den Sicherheitsmängeln. Ajax ist ein lustiger Name, aber in kleinen Bereichen ist es schon längst umgesetzt. Letztlich wird sich diese Technik erst durch Monopolisierung des Betriebssystems/Browsers wirklich durchsetzen (die einzige Standardisierung, die Aussicht auf Erfolg hat, leider.) Sicherheitsaspekte werden zunehmend in den Hintergrund treten. Nur: warum Ajax wenn Terminaldienste (Windwos Server, XWindows) um so vieles besser sind?

  • Am 6. Januar 2006 um 22:08 von Michael

    Im Prinzip nichts gar nicht so revolutionär ..
    … kann man da nich Vergleiche ziehen, z.B. zu den alten Großrechner-Zeiten, zu den Mainframes, oder zur Thematik der "Internet-Mietsoftware"? Der PC verdankte doch seinen Siegeszug der Tatsache, daß der Anwender SEINE DATEN auf SEINEM PC hat. Vieles ist keine Technik-Frage, sondern eine Vertrauensfrage des Anwenders. Ich kenne Anwender, die fluchen jeden Tag auf das Betriebssystem, wollen aber auf keinen Fall zurück zu den Terminals der "Großrechner-Zeit".

  • Am 6. Januar 2006 um 19:30 von Peter Stönzel

    Was ist mit Flash-Remoting?
    Es wird ja viel über Ajax geschrieben, aber mich würde mal interessieren, wie die Zukunft von Flash-Remoting so eingeschätzt wird? Die Möglichkeiten sind ja wesentlich weiter gefasst als bei Ajax.

  • Am 6. Januar 2006 um 9:49 von Wolf Schwencke

    ersetzt den PC
    nein, noch nicht und vielleicht auch niemals.
    Wie schon hier andere geschrieben haben.
    Ja, Applicationen werden zunehmend browserorientiert sein; und auch die Formate werden sich verabschieden von .doc, .xls, .rtf,.db usw. Da gibt XML bereits einen Weg vor.
    Wie schon gesagt: Unternehmen benutzen spezielle Anpassungen in den Systemen und Applicationen…
    Wolf, Ingaut.de

  • Am 6. Januar 2006 um 8:54 von S.R.Fusco

    Parallelität zu bestelenden Applikationen
    Sicherlich werden für gelegentliche Benutzer dieser Applikationtypen diese Dienste aus Betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll erscheinen/genutzt werden, Betrachung der Anschaffungskosten von Lizenzen für SW auf FatClients, jedoch nicht in Unternehmen dessen Strukturen und Komplexitäten abhängigkeiten zu Daten aus den unterschiedlichen Produktfamilien darstellen. NiceToHave

  • Am 5. Januar 2006 um 14:22 von Sean

    Sicherheit
    Wo bleibt da die Sicherheit?

    …… Ergo: Luftblase

  • Am 5. Januar 2006 um 12:35 von Web 2.0 Kritiker

    Web 2.0 – eine Markeingluftblase
    Diese Meinung eineiger Analysten ist m.E. richtig. Es ist nur ein Schlagwort.
    Der Hype wird schnell abebben, den wirklich komplexe Applikationen werden sicher nicht in den Techniken entwickelt werden. So etwas wie Google-Maps ab es schon früher, allerdings als Java-Applets. Was also ist daran neu und so viel besser? Eine spezielle Unternehmenssoftware wird auch weiterhin als Desktop- bzw. Smart Client Applikation entwickelt werden. Allein schon aus Sicherheits- und Geschwindigkeitsgründen. Hinzu kommt noch das steigende Interesse an Mobile Business, also der Offlineverfügbarkeit von Daten. Man müsste also zwei Applikationen entwickeln, will man Web 2.0 folgen. Das wird kaum ein Unternehmen machen. Und zumindest hier in Europa und speziell in Deutschland werden Privatanwender sicher nicht dazu zu bewegen sein, für eine Web-Textverarbeitung ein Jahresabo abzuschließen (siehe auch Sitchwort: Application Service Providing = Flop). Die tollen Anwendungen, die es momentan gibt, sind schöne Spielerein, mehr aber auch nicht.

  • Am 5. Januar 2006 um 11:40 von Hayo

    Link falsch geschrieben
    Der Linki zu Flickr ist auf der letzten Seite falsch geschrieben! So wär’s richtig: Flickr (Bilderdienste): http://www.flickr.com

    Der Link wurde korrigiert.

    Ihre ZDNet-Redaktion

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