Motion Computing bietet für den LS800 wie auch für seine größeren Modelle eine große Zahl an durchdachtem Zubehör, von der im Test erwähnten, höchst sinnvollen Dockingstation über einen externen DVD-Brenner und drahtlose Tastatur bis zum stoßsicheren Bump Case, der den Einsatz des Tablets auf der Baustelle ermöglicht.
Die Support-Website ist, wie das Retailer-Netzwerk, noch nicht umfangreich: Immerhin stehen Handbücher auch für die Add-Ons zum Download. Im Lieferumfang findet man eine kurze, informative Schnellstart-Anleitung in Farbe, die auf alle Besonderheiten hinweist. Auf ein gedrucktes Handbuch muss man verzichten. Dafür gibt es Reserve-Stiftspitzen zum Austausch und ein Poliertuch für den Bildschirm.
Die Garantie währt zwei Jahre. Übrigens gibt es auch eine abgespeckte Version des LS800 mit 20-GByte-Platte und 256 MByte Speicher zum Preis von 1690 Euro.
Fazit
Der Motion LS800 ist unter Tablet-PCs das neben den Slates von Fujitsu Siemens vielleicht interessanteste Gerät. Klar, von der Leistung muss man nicht reden, aber auf einem Tablet-PC will ohnehin niemand Serienbriefe erstellen. Das Konzept überzeugt, mehr als bei jedem Convertible. Ein 1-Kilo-Gerät wie den LS800 kann man in der Hand tragen wie einen PDA, während am Schreibtisch dank der Dockingstation wie gewohnt Peripherie, Tastatur und Maus nutzbar sind. Mit diesem Gerät kann man überall arbeiten, und im Gegesatz zu einem Subnotebook auch ganz unproblematisch im Stehen.
Dennoch fallen beim Umgang mit dem LS800 einige limitierende Faktoren auf, die wohl noch kein Tablet-PC überzeugend gelöst hat. Hier kann man vor allem die Hitzeentwicklung nennen. Nach sechs oder acht Stunden in der Dockingstation, mit angeschlossenem Netzteil, ist der LS800 richtig warm, geradezu unangenehm. Diesen Zustand möchte man, auch hinsichtlich Langzeitfolgen, sicher vermeiden. Damit ist aber die Nutzung bereits eingeschränkt.
Die Akkulaufzeit von zweieinhalb Stunden unter Last ist für ein so kompaktes Gerät bei Einsatz aktueller Technik ziemlich gut. Dennoch haben PDAs erst mit Laufzeiten von acht und mehr Stunden den Durchbruch geschafft. Ähnlich werden auch die Hersteller von Tablet-PCs einen Weg finden müssen, solche Laufzeiten zu ermöglichen. Echte Vielseitigkeit würde bedeuten, dass man je nach Bedarf den ganzen Tag unterwegs arbeiten kann, aber auch den ganzen Tag regulär am Schreibtisch. Derzeit ist mit dem LS800 beides nur eingeschränkt möglich.
Die Zahl der Anschlüsse ist auch mit Docking-Station arg knapp, vor allem, wenn man aus irgendwelchen Gründen (Batterieverschleiß etwa) keine Bluetooth-Geräte einsetzen möchte – und Maus sowie Tastatur über USB ansteckt. Außerdem wäre an der Docking-Station ein DVI-Ausgang für die digitale Bildschirmansteuerung wünschenswert.
Und schließlich ist auch die Steuerung per Stift immer noch nicht präzise genug, selbst nach der Kalibrierung. Ein Scroll-Kästchen eines Fensters etwa trifft man nicht immer auf Anhieb. Motion kann dieses Defizit durch sinnvolle Ergänzungen wie die Vier-Wege-Scroll-Taste leichter erträglich machen, Optimierungsspielraum besteht dennoch.
Wer Tablet-PCs einsetzt oder einsetzen muss, sollte den Motion LS800 als einen der durchdachtesten unbedingt erwägen. Im Gegensatz zu Convertibles ist dieses Design eines, das Anwender tatsächlich gerne herumtragen und einsetzen werden. Auch im Vergleich zu anderen Slate-Designs hat Motion einen hervorragenden Kompromiss und einige saubere Speziallösungen gefunden.
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