Das Management Studio präsentiert sich in vertrautem Gewande, aber unter der Haube gibt es einiges zu entdecken. Wie die meisten Anwendungen besteht auch das Management Studio aus mehreren unterschiedlichen Bereichen, wobei sich die Menüleiste an der oberen Kante des Fensters befindet.
Die Menüleiste des Management Studios hat eine Vielzahl von Optionen zu bieten, die weit über das hinausgehen, was der alte Enterprise Manager mitbrachte. Zuerst das Tools-Menü, welches zwei Tools für die Performanceanalyse von SQL Server bietet: den SQL Server Profiler und den Database Engine Tuning Advisor.
Der SQL Server Profiler ist ein Tool, mit dem man überwachen kann, was der Server gerade macht, vor allem, wie einzelne Abfragen das System belasten. Mit diesem Tool kann man schnell rechenintensive, speicherintensive und langsame Abfragen aufspüren, sodass man diese gegebenenfalls umschreiben kann oder zumindest versteht, warum das Datenbanksystem zeitweilig langsam läuft. Dieses Tool stand zwar schon im Query-Analyzer-Tool von SQL Server 2000 zur Verfügung, aber die SQL-Server-2005-Version bietet zusätzliche Funktionen wie aggregierte Ansichten und die Möglichkeit, dass nicht nur Administratoren das Tool benutzen.
Der Database Engine Tuning Advisor baut auf dem Index Tuning Wizard von SQL Server 2000 auf und bietet Hilfestellung in Bezug auf Datenbankindizes, Partitionen sowie Ansichten und hilft bei der Analyse der möglichen Ergebnisse von Modifikationen. Damit ist dieses Feature aber nur grob beschrieben. In der Praxis erledigt das Tool wesentlich mehr. Weitere Informationen über den Database Engine Tuning Advisor sind auf der Microsoft-MSDN-Website.
Direkt unterhalb der Menüleiste findet sich die Standardsymbolleiste, über welche die gängigsten Funktionen des Management Studios erreichbar sind. Leider hat Microsoft den – unglaublich nützlichen – Query Analyzer aufgegeben und dafür die Abfragefunktionen an prominenter Stelle im Management Studio untergebracht. Einschließlich des Buttons New Query sind die ersten sechs Schaltflächen auf dieser Symbolleiste für unterschiedliche Abfrageaufgaben gedacht, darunter eine Vielzahl von Abragen für Analysezwecke, allgemeine Datenbankabfragen und SQL-Server-Mobile-Abfragen. Weitere Schaltflächen auf der Symbolleiste bieten weitere Funktionen, einschließlich Zugriff auf registrierte Server, Vorlagen und so weiter.
Bei der Standardansicht von Management Studio wird der linke Bereich des Hauptfensters vom Objekt-Explorer verwendet. Auf den ersten Blick ähnelt der Objekt-Explorer dem Hauptfenster des guten alten Enterprise Managers. Allerdings bietet der Objekt-Explorer von Management Studio eine Vielzahl nützlicher Informationen und Funktionen in diesem einen Fenster. Wenn man ein Objekt im Objekt-Browser auswählt, werden die Details für dieses Objekt im Summary-Fenster auf der rechten Seite angezeigt.
Abbildung C: Alles, was man mit seiner Datenbank anstellen möchte, ist bequem verfügbar. |
Fast jedes Objekt im Objekt-Browser bietet ein Kontextmenü, welches mit diesem Objekttyp verknüpfte Aktionen anbietet. Wenn man zum Beispiel mit der rechten Maustaste auf einen Index klickt, erhält man Optionen, mit denen man den Index neu erstellen, neu organisieren, deaktivieren oder einen neuen Index erstellen kann. Oder man klickt einfach auf die Option Properties im Kontextmenü um alle verfügbaren Informationen über dieses Objekt angezeigt zu bekommen. In Abbildung D unten sieht man die Eigenschaften eines Primärschlüssels der Beispieldatenbank Northwind. Die Eigenschaften werden dabei nicht im rechten Fenster angezeigt, sondern in einem separaten Fenster.
Abbildung D: Dieses Eigenschaftsfenster bietet einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften sowie die Möglichkeit, diese zu verändern. |
Man beachte beim Eigenschaftsfenster in Abbildung D, dass es mehrere Seiten mit Informationen für diesen Primärschlüssel gibt. Andere Objekttypen haben sogar noch mehr Seiten mit Optionen. Ein Index bietet zum Beispiel sechs Seiten mit Informationen, die man auswerten kann.
Neben den Servern und Datenbanken bietet der Objekt-Browser aber auch einen Startpunkt für weitere damit zusammenhängende Services, beispielsweise Reporting Services.
Kurz gesagt, steht mit dem Objekt-Browser-Fenster ein zentraler Ort zur Verfügung, von dem aus man all seine SQL Server, Datenbanken, Benutzer und sogar Reporting Services vollständig im Griff hat. Um auf die Verwaltung von zugehörigen Services wie Reporting Services, Integration Services, Analysis Services oder SQL Server Mobile zuzugreifen, klickt man einfach den Connect-Button im Objekt-Explorer.
Abbildung E: Der Connect-Button ändert die Komponente von SQL Server 2005, die man verwalten möchte, aber die gesamte Verwaltung bleibt im Kontext von Management Studio. |
Wenn man einen neuen Inhaltsbereich mithilfe des Connect-Buttons auswählt, muss man sich erneut beim SQL Server authentifizieren, wonach man über eine Objekt-Explorer-Option diesen Service verwalten kann. In Abbildung F wird beispielsweise gerade die Reporting Services-Komponente verwaltet, geöffnet ist die Seite mit den allgemeinen Eigenschaften für diesen Service. Ausführliche Informationen, wie man die Reporting Services-Komponente von SQL Server 2005 verwaltet, sollen in einem künftigen Artikel zur Sprache kommen.
Abbildung F: Die Verwaltung der Reporting Services sowie aller übrigen Funktionen von SQL Server sind von diesem einen Tool aus möglich. |
Bisher war viel vom Objekt-Browser die Rede und einige der Ergebnisse waren auf den Screenshots zu sehen. Aber dieses Fenster hat noch viel mehr zu bieten. In den bisherigen Screenshots hatte die rechte Seite des Fensters bislang nur die Aufgaben, Informationen anzuzeigen. Aber dieses Fenster spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung eines SQL Servers.
Wenn man zum Beispiel auf die Schaltfläche New Query in der Standardsymbolleiste klickt, steht im rechten Fensterbereich sofort ein Abfrage-Editor bereit. Außerdem sorgt die kontextempfindliche Natur des Management Studios dafür, dass die SQL Editor-Symbolleiste eingeblendet wird, welche sich als sehr nützlich erweist, wenn man Abfragen erstellt.
Wer schon vom Query Analyzer in SQL Server 7 und 2000 angetan war, wird wahrscheinlich auch dieses Tool mögen, da viele der Funktionen dieser älteren Tools auch hier zur Verfügung stehen, zusammen mit all den anderen SQL-Management-Tools. In Abbildung G unten sieht man, wie eine einfache Abfrage erstellt und ausgeführt wurde. Man beachte, dass nützliche Tools wie zum Beispiel die Parse-Funktion über die SQL-Editor-Symbolleiste erreichbar sind. Und wie beim Query Analyzer werden die Ergebnisse einer Abfrage auch hier unmittelbar angezeigt.
Abbildung G: Viele der Funktionen von Query Analyzer sind jetzt direkt in das Servermanagement-Tool integriert. |
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