Auch die positiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden sich weiter verstärken, denn das neue Gesetz hat einerseits den Bedarf nach hoch qualifizierten Buchprüfern verstärkt und andererseits das Image dieser „Zahlenwürmer“ ganz erheblich angehoben. Nach einer Untersuchung des Online-Stellenmarktes CareerJournal.com werden die Gehälter in diesen Bereichen in diesem Jahr vermutlich um rund zehn Prozent ansteigen, und das schon im zweiten Jahr in Folge.
Die Kehrseite dieser erfreulichen Entwicklung sind die damit verbundenen höheren Gebühren der Wirtschaftsprüfer. Nach einer Untersuchung der Universität von Nebraska haben sich die Honorarzahlungen der Fortune-1000-Firmen in 2004 glattweg verdoppelt. Doch nach Meinung der Anwaltskanzlei Foley & Lardner hat sich dieser Anstieg abgeflacht. So seinen die Gebührensätze im vorigen Jahr „nur noch“ um 61 Prozent angestiegen.
Zu den pessimistischen Prognosen gehört auch der Ausblick der amerikanischen Venture-Financiers. Nach deren Meinung wird der Druck auf den IPO-Markt durch die Compliance-Auflagen weiter zunehmen. „Das Gesetz wird die Finanzierung von Startups weiterhin negativ beeinflussen und die Innovationskraft der gesamten US-Wirtschaft nachhaltig schwächen“, vermutet Gregg Feinstein, verantwortlicher Direktor für das Fusionsgeschäft bei Houlihan, Lokey, Howard & Zokin.
Die wichtigste Frage ist jedoch, ob das neue Gesetz wirklich das angestrebte Hauptziel – die Vermeidung von Mega-Skandalen – leisten kann. „Sarbanes-Oxley ist eine trügerische Sicherheit. Jederzeit kann wieder eine Skandalbombe hochgehen; beispielsweise von einem der vielen unregulierten Hedgefunds“, schrieb der bekannte Finanzkommentator Russ Wiles in seinem Jahresausblick für 2006.
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