Der kalifornische Chipriese Intel wagt bei seinen Investitionen zunehmend den Blick über den Tellerrand. Von den 265 Millionen Dollar an Risikokapital, die das Unternehmen im vergangenen Jahr in Startups gesteckt hat, flossen rund zwei Drittel in Unternehmen außerhalb der USA. Damit hat Intel im Vergleich zum Vorjahr den Anteil der Auslandsinvestitionen seiner Venture-Capital-Sparte fast verdoppelt, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).
Der Chef der Intel-Kapitalsparte, Arvindh Sodhani, macht für diese Entwicklung vor allem den steigenden Wert von Startups, insbesondere in China, Indien und Osteuropa, verantwortlich. Mit seinen Investitionen in Startups außerhalb der USA wolle Intel sicherstellen, dass alle „Bits und Teile rund um die Intel-Produkte weltweit erhältlich sind und die Nachfrage vorhanden ist“, sagte Sodhani. Die jungen Technologieunternehmen sollen den Markt für Intel-Produkte ebnen. Bei seinen Investitionen schenkt Intel vor allem dem Funkstandard WiMax erhöhte Aufmerksamkeit. So hat Intel laut WSJ im vergangenen Jahr unter anderem Geld in ein Moskauer Startup gesteckt, das drahtlose Router auf WiMax-Basis entwickelt.
Seit dem Beginn der Investitionsbemühungen im Jahr 1991 hat Intel mehr als vier Milliarden Dollar in fast 1000 Unternehmen in 27 Ländern gepumpt. Abgesehen von den USA steckte Big Blue sein Risikokapital in Startups in Asien, Osteuropa, Israel und Lateinamerika. Insgesamt verzeichnet die US-Risikokapitalbranche nach dem Platzen der Börsenblase wieder einen Aufwärtstrend. Mit 22,13 Milliarden Dollar floss etwa im vergangenen Jahr aus den USA so viel Risikokapital in Startups außerhalb der eigenen Landesgrenzen wie schon seit 2001 nicht mehr. Das ist allerdings noch nichts im Vergleich zum Boomjahr 2000, als US-Unternehmen mehr als 60 Milliarden Dollar in ausländische Startups investierten.
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