Das LG M1 wird vom 15-Zoll-Bildschirm dominiert. Die Abdeckung ist königsblau – eine Farbe, die man eher von Kleinwagen und Fußballtrikots als von Notebooks kennt. Klappt man das Gerät auf, sieht man dezentere Farben – eine weiße Tastatur, umgeben von silbernem Gehäuse.
Ob weiße oder schwarze Tastaturen angenehmer zu bedienen sind, ist umstritten. Die Tasten des M1 sprechen ganz ordentlich an, vor allem aber sind sie sinnvoll angeordnet (die Kombination Steuerung-Alt-Entfernen erfordert etwa kein längeres Suchen) und angenem mit kleinen Zwischenräumen ausgestattet. So hat LG die Cursor-Tasten rechts sowie die Funktionstasten oben leicht abgesetzt, was nicht viel Platz kostet, aber komfortabel wirkt.
Über der Tastatur regeln zwei Lautstärkeknöpfe die integrierten Boxen. Daneben kann man Surround-Sound aktivieren. Diese Knöpfe sind wie der Einschaltknopf weiter rechts elegant in einen silberfarbenen Rahmen gefasst. Im gleichen Stil liegt links davon eine Anzeige mit LEDs für den Status der drahtlosen Netze Bluetooth und WLAN sowie des Akkus.
Das Gewicht liegt mit 2,8 Kilo etwas über dem, das LG laut Vorankündigung des Notebooks angestrebt hatte. Ein Federgewicht ist das M1 nicht, und mit Netzteil kommt man schon auf 3,35 Kilo im Gepäck. Die Höhe von ziemlich genau vier Zentimetern am hinteren Ende ist ebenfalls akzeptabel, aber nur mittelmäßig. Wo der Hersteller eine Höhe von drei Zentimetern gemessen hat, bleibt unklar – selbst am niedrigeren vorderen Ende, wenn man die Füßchen an der Unterseite abzieht, ist diese Angabe untertrieben.
Insgesamt wirkt das LG M1 wie ein normales Notebook, weder besonders voluminös noch besonders schlank. Das Innere wurde angenehm schlicht gehalten, ohne zu viele Aufkleber. Das Display gibt sich etwas matt, sehr reflexionsfrei und eher arbeits- als spieletauglich.
Das Betriebsgeräusch des M1 ist kaum wahrzunehmen, wenn man sich nicht darauf konzentriert. Der Core Duo scheint keine größere Ventilation als der Vorgänger Pentium M zu benötigen – kein Wunder, er nimmt ja auch in etwa ebenso viel Strom auf. Zusätzlich ist der integrierte Grafikchip sicher weniger leistungshungrig als eine separate Lösung.
Der größte Lüftungsschacht liegt übrigens an der Vorderseite, dient aber nur der Zufuhr von Frischluft. Am Gehäuseboden drückt ein Ventilator die Abluft auf dem Gehäuse. Auf einer weichen Unterlage sollte man das Notebook also möglichst nicht abstellen.
Ansonsten kann man diverse Öffnungen an der Unterseite zum Aufrüsten benützen. Die Mini-PCI-Karte für Funkverbindungen etwa erreicht man etwa problemlos, wird sie aber kaum wechseln wollen, da sie schon WLAN nach 802.11a/b/g sowie Bluetooth 2.0 mit EDR unterstützt. Der vorhandene Speicher von 512 MByte ist nicht erreichbar und wohl fest verlötet, aber mit dem Lösen von nur einer Schraube öffnet man eine weitere, standardmäßig leere Speicherbank. Auch die Festplatte lässt sich leicht wechseln. LG schreckt Anwender nicht durch Dutzende von winzigen Schrauben davon ab, sich einmal ihre Hardware anzusehen und sie eventuell auszutauschen – sehr löblich.
Der Fingerabdruckscanner ermöglicht ein weit schnelleres Login als eine Passworteingabe, hat im Vergleich zum Passwort aber die statistisch höhere Ausfallquote, auch wenn im Test die Erkennung gut läuft. Notfalls kann man natürlich immer noch Passwörter verwenden. Der größte Vorteil des Login per Fingerabdruck ist übrigens die Möglichkeit, mehrere Anwender zu registrieren, die dann ohne Angabe des Usernamens auskommen.
Als zweites wesentliches Sicherheitsfeature hat LG ein Trusted Platform Module (TPM) an Bord. Dieser Sicherheitschip macht den Computer eindeutig identifizierbar, sodass etwa eine verschlüsselte Festplatte nach einem Ausbau wertlos wird – man kann sie nur auf diesem einen System dechiffrieren. Datenschützer geben zu bedenken, dass sich der Anwender bei eingeschaltetem TPM theoretisch auch nach außen eindeutig identifizierbar mache. Kein Wunder, dass LG den Chip standardmäßig deaktiviert, um Kritik vorzubeugen – wer ihn nutzen möchte, aktiviert ihn dann schon selbst.
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