Investoren haben ein neues Betätigungsfeld entdeckt. Einer Studie von Visiongain zufolge werden Risikokapital-Aufwendungen im Mobilfunk-Sektor 2006 ein neues Allzeithoch erreichen. Während der Risikokapital-Markt in den vergangenen fünf Jahren von einer allgemeinen Investitionsmüdigkeit geprägt war, verzeichneten die 152 zur Mobilfunkbranche zuzuordnenden Unternehmen dagegen ein 24-prozentiges Plus an Risikokapital in der Höhe von 1,3 Milliarden Dollar.
„Im Mobilfunk und den dazu gehörigen Technologiesektoren spielt es sicher derzeit so richtig ab. Folglich ist es für Start-up-Unternehmen ein äußerst günstiger Zeitpunkt, um Kapitalinvestoren aufzutreiben“, erklärt visiongain-Analyst Lynne Gregg. Er geht davon aus, dass auf lange Sicht gesehen, amerikanische Investoren zunehmend auch außerhalb der USA in junge Unternehmen einsteigen werden. „Neben China und Indien ist vor allem auch Europa für amerikanische Unternehmen von zunehmendem Interesse“, bestätigt Adrian Hinchliffe von der Londoner Visiongain-Niederlassung.
Die Analysten glauben, dass ausgehend von der konstatierten Riskokapital-Freudigkeit sowohl in den USA als auch in Europa mit einer verstärkten Börsengang-Tätigkeit im Telekom- und Mobilfunkbereich zu rechnen ist. Der Anteil der börsennotierten Technologie-Unternehmen ist nach dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang des Jahrtausends in den darauffolgenden Jahren nur sehr langsam gewachsen. Auch könnten wenig ermutigende Aktienwert-Entwicklungen von 2005 an die US-Börse gegangenen Telekom-Unternehmen Kapitalinvestoren vor Börsengängen noch abschrecken, glauben die visiongain-Experten.
Der größte Unternehmensdeal fand 2005 durch die 4,1 Milliarden Euro schwere Übernahme von Skype durch Ebay statt. Für 2006 wird außerdem der Börsengang des US-amerikanischen VoIP-Unternehmens Vonage erwartet.
Neueste Kommentare
Noch keine Kommentare zu Mobilfunk lockt Risikokapital-Investoren aus der Reserve
Kommentar hinzufügenVielen Dank für Ihren Kommentar.
Ihr Kommentar wurde gespeichert und wartet auf Moderation.