Das Prestige P2000W von Zyxel ähnelt mit seinen Abmessungen von 45,7 mal 20 mal 127 Millimetern und einem Gewicht von 105 Gramm klotzähnlichen Mobiltelefonen von anno dazumal. Dadurch liegt dieses Modell zwar bequem in der Hand, ist in der Tasche aber eine echte Last. Es hat ein großzügiges Tastenfeld, ein kleines hintergrundbeleuchtetes Schwarzweiß-Display, eine Vier-Wege-Navigationstaste, die ein wenig zu schwergängig ist, und ein Menüsystem, das man von Mobiltelefonen kennt. Trotz seines Kunststoff-Designs fühlt es sich solide und robust an.
Wer nicht in der Welt der IT zu Hause ist und nicht mit Begriffen wie SIP-Server, Proxy-Einstellungen, Registrar-Services und VoIP im Allgemeinen vertraut ist, sollte sich nicht zu viele Hoffnungen machen, das Prestige P2000W ohne Hilfe in Gang zu bringen. Die Bedienungsanleitung konzentriert sich hauptsächlich auf die Einrichtung des Telefons mithilfe der Bildschirmmenüs – eine ebenso langwierige wie mühsame Angelegenheit. Zum Glück kann man die meisten Konfigurationsschritte auch über den Webbrowser ausführen – aber das erfährt der Benutzer erst ganz am Ende der Anleitung. An anderer Stelle ist von diesem Konfigurationswerkzeug gar keine Rede, und so bleibt als Ausweg oft nur der Anruf beim technischen Support.
Das Prestige P2000W von Zyxel bietet grundlegende Funktionen wie ein Telefonbuch und ein Anrufprotokoll, auf die man entweder über das Telefon oder über den Browser zugreifen kann. Das Hinzufügen von neuen Einträgen kann verwirrend sein, da das Prestige nach bestimmten Informationen (Telefonnummer des Kontakts) sowie Host IP, Port und Dienst (Proxy oder P2P) fragt. Zum Glück sind letztgenannte Angaben nicht zwingend. Wem dies genügt, kann lediglich Namen und Telefonnummern einprogrammieren. Das Prestige bietet zudem einen Vibrationsmodus, sieben Klingeltöne (aber man hat keine Möglichkeit, sie sich vorher testweise anzuhören) und Unterstützung für 64-Bit- und 128-Bit-WEP-Verschlüsselung. Zyxel verspricht 22 Stunden Stand-by- und 3,5 Stunden Gesprächszeit. In Anbetracht der Größe des Telefons und seines Akkus sind diese Zahlen eher Enttäuschend. Noch enttäuschender ist, dass das Telefon bei den Tests zur Akkuleistung nur eine Stand-by-Zeit von knapp 12 Stunden schaffte – eine inakzeptable Leistung, wenn man das P2000W als Ersttelefon benutzen möchte.
Zu Testzwecken wurde ein kostenloser Account für das Prestige P2000W von Zyxel bei Sipphone eingerichtet, einem SIP-basierten VoIP-Dienst, der Skype ähnlich ist. (Andere Dienste, bei denen man sein eigenes Telefon nutzen kann und keine Spezialausstattung braucht, sind beispielsweise 1&1, Freenet und Sipgate.) Nach der Einrichtung des Accounts und der Konfiguration des Telefons konnten Gespräche über ein privates Wi-Fi-Netzwerk geführt werden. Potenzielle Käufer sollten beachten, dass das Prestige nicht mit Skype funktioniert, da Skype kein SIP-basierter Dienst ist. Bei den Tests war die Wiedergabe laut und die Anrufe waren klar verständlich, als Störgeräusch war oft ein leichtes Echo hörbar. Falls es eine Einstellung gibt, um dieses Problem zu beheben, so ist diese nicht so einfach zu finden.
Zyxel gewährt für das Prestige P2000W VoIP Wi-Fi-Telefon eine Garantie von zwei Jahren. Der technische Support ist von Montag bis Donnerstag jeweils von 09:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 09:00 bis 15:00 Uhr für 12 Cent pro Minute zu erreichen. Kunden können dem technischen Support außerdem eine E-Mail über das Online-Formular auf der Website von Zyxel schicken. Auf der Website findet man eine Wissensdatenbank und einen Download-Bereich für Firmware und Bedienungsanleitungen.
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