Frankreich will Ipod-Monopol aufbrechen

Gesetz soll Itunes-Musik legal konvertierbar machen

Kommenden Donnerstag werden französische Parlamentarier einen weiteren Vorstoß zur Liberalisierung des Urheberrechts bei digitalen Inhalten wagen. Nach dem Scheitern der Global-Lizenz wollen die Abgeordneten diesmal Apples Itunes-Music-Store an den Kragen. Das Gesetz soll es Anwendern in Zukunft ermöglichen, Itunes-Musiktitel in andere Formate legal zu konvertieren. Apples beliebter MP3-Player Ipod würde bei Durchgehen dieses Gesetzes obsolet werden. Was die Urheberrechtsverbände noch mehr fürchten: Konvertierte Songs könnten auch außerhalb Frankreichs verbreitet werden.

Das könnte dazu führen, dass Apple seinen französischen Itunes-Ableger schließt, warnen Wirtschaftsexperten. „Die Person, die konvertierte Itunes-Songs hat, kann sie überall zugänglich machen“, sagte Marc Guez, Chef der französischen Verwertungsgesellschaft Societe Civile des Producteurs Phonographiques (SCPP), im „Wall Street Journal“.

Bisher können aus dem Itunes-Store herunter geladene Titel nur auf dem Ipod gespielt werden. Christian Vanneste, Parlamentsabgeordneter und Mitglied der Mitte-Rechts-Partei UMP, hingegen ist der Überzeugung, dass das Gesetz die Internetpiraterie bekämpfen und den legalen Online-Musikmarkt weiter stärken werde.

Apple war auf Anfrage zu keiner Stellungnahme bereit. Auch der Musikriese Sony, der mit Connect Store einen eigenen Online-Musikstore nach einem ähnlichen Prinzip wie Itunes betreibt, war zu keinem Kommentar bezüglich des geplanten Gesetzes bereit. „Sollte das Gesetz durchkommen, werden wir Maßnahmen ergreifen“, so Jean-Baptiste Duprieu, Pressesprecher von Sony Europe. Wie diese Maßnahmen aussehen werden, wollte er nicht verraten.

Themenseiten: Telekommunikation

Fanden Sie diesen Artikel nützlich?
Content Loading ...
Whitepaper

Artikel empfehlen:

Neueste Kommentare 

3 Kommentare zu Frankreich will Ipod-Monopol aufbrechen

Kommentar hinzufügen
  • Am 15. März 2006 um 13:32 von daniel

    Nicht allein auf dem Markt
    Dann soll Apple halt seinen Onlinestore schliessen. An Apple´s stelle werden andere treten die dann die Musik in Frankreich verkaufen. Apple ist ja schliesslich nicht allein auf dem Markt mit seinem Store :o)

  • Am 14. März 2006 um 18:37 von kunz

    folgen von drm
    die reiten sich mit drm ja allesamt in eine gewaltige sch*** rein.

    • Am 14. März 2006 um 21:42 von Tom

      Ganz genau …
      … und wenn alle erstmal mitgekriegt haben, daß man die Titel bei allofmp3.com und alltunes.com zum Spottpreis ohne DRM bekommt, dann kommen sie da auch nicht mehr raus ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *