Rückschau: Die CeBIT ist wieder erstarkt

Erstmals seit vielen Jahren wurde der Silberstreif am Horizont auf der CeBIT also nicht nur beschworen – er war tatsächlich da. Der Bitkom vermeldet für das vergangene, das aktuelle und das kommende IT-Jahr Wachstumszahlen jenseits der Zwei-Prozent-Marke. Besonders Erfreulich dabei: Gab es seit Mitte der neunziger Jahre stets Ausschläge nach oben und unten, so bleibt das Wachstum nun konstant.

Allerdings ist auch ein Wermuts-Tropfen ausgemacht worden: Auf den Arbeitsmarkt hat die positive Entwicklung der Messe kaum Auswirkungen. Bereits bei seiner CeBIT-Prognose vom letzten Jahr hat sich der Bitkom die Finger verbrannt: Damals ging der Verband von 10.000 neuen Stellen in der ITK-Branche aus. Unter dem Strich waren es nur 4000. Für das laufende Jahr rechnen die Branchen-Insider deswegen mit stagnierenden Beschäftigtenzahlen. Dies ist aber eine von der CeBIT unabhängige Entwicklung.

„Die neuen Messebereiche zu Zukunftsthemen wie RFID, Verkehrstelematik oder digitaler Consumer Electronic kommen sehr gut bei den Besuchern an“, berichtete Heinz-Paul Bonn, Vizepräsident des Bitkom zur Halbzeit. Seiner Meinung nach ist die CeBIT mehr denn je eine Messe für Entscheider. Der Anteil derjenigen mit hoher Entscheidungskompetenz (ausschlaggebend und mitentscheidend) ist deutlich gestiegen: von 59,9 Prozent im Vorjahr auf 64,3 Prozent.

Entschieden mehr Consumer-Produkte gab es allerdings auch zu sehen. Das Thema war ganz klar auf dem Vormarsch, ähnlich wie die schnäppchenjagenden Privatbesucher, im Fachjargon „Beutelratten“ genannt. Viele Aussteller – darunter die IT-Riesen Intel und Microsoft – hatten dem Thema auf ihren Ständen eigene Bereiche gewidmet. Andere führten besonders an den Wochenenden Sonderaktionen für Endanwender durch. Mehrere Hallen waren dadurch hoffnungslos überfüllt. Für die Boulevard-Medien standen daher auch – ähnlich wie zu IFA-Zeiten – mit Brillianten besetzte Handys und lederbezogene Laptops im Focus des Interesses. Den B2B-Profis ist zu raten, sich an derlei Allzumenschliches zu gewöhnen – und ihren Geschäften in den Hinterzimmern der Stände und Trelements auf Halle 1 abzuwickeln.

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