Das Internetportal AOL startet in den USA einen eigenen Online-TV-Service. Auf der AOL-Homepage zeigt IN2TV ab sofort 30 verschiedene Shows und Videoclips, die auf sechs verschiedenen Channels laufen und sich monatlich abwechseln sollen. Künftig soll das Angebot auf bis zu 300 verschiedene Sendungen ausgeweitet werden, berichtet das „Wall Street Journal“. Ab Sommer sollen einige TV-Shows auch als Download zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten dafür wurden noch nicht festgelegt.
Für Deutschland sei derzeit kein Online-Fernsehen geplant, so Johannes Winter, Pressesprecher von AOL Deutschland. „Zu diesem Zeitpunkt beschränkt sich das Angebot auf die USA. In Deutschland wird es so einen Service nur dann geben, wenn die Transportkosten für den Datentransfer gedeckt werden können“, erklärt Winter. Grundsätzlich sei Online-TV eine Entwicklung, die allgemein im Markt stark gefragt ist.
Mit dem neuen Internet-Fernsehen will AOL vor allem Google und Apple Konkurrenz machen, die ähnliche Dienste betreiben. Im Itunes-Videostore beispielsweise werden derzeit Serienhits wie „Desperate Housewifes“ verkauft. Pro Episode zahlt der Kunde dafür 1,99 Dollar. Auch Google, dessen Video-Geschäft seit Januar angelaufen ist, bietet seine TV-Shows und Serien zu diesem Preis an. Die Streams von AOL, die mit Werbung gespickt sind, kosten nichts.
In den USA nutzen rund 63 Millionen Internetuser mindestens einmal im Monat das Angebot von Online-TV. Acht Prozent davon bezahlen für die Inhalte. Branchenkenner erwarten, dass künftig weitere Provider dem Modell von AOL folgen und durch Werbung finanziertes Internet-Fernsehen anbieten werden.
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