Die europäische Handelsorganisation der digitalen Technologie-Industrie EICTA hat gestern ein neues HDTV-Siegel vorgestellt. Nach dem bisher einzigen herstellerübergreifend eingesetzten „HD ready“-Logo will man damit eine klare Kennzeichnung von Geräten ermöglichen, die hochauflösende Fernsehsignale nicht nur darstellen sondern auch empfangen und decodieren können. Dies betrifft unter anderem HDTV-Empfangsboxen, DVD-Player und -Recorder sowie Fernseher, die mit einem eingebauten Digitalempfänger ausgestattet sind. Bereits in wenigen Wochen soll das neue Logo auf zahlreichen Geräten in Europa auftauchen.
„Als wir das HD ready-Logo in Angriff genommen haben, ging es in erster Linie darum, den beispielsweise durch DVDs erreichten Qualitätssprung im Bildbereich festzumachen“, erklärt Tony Graziano, Technischer Direktor bei EICTA. Die jetzt startenden HDTV-Übertragungen durch einige Senderstationen würden nun allerdings ein weiteres Siegel notwendig machen, das Konsumenten klar aufzeige, welche Geräte High-Definition-Signale nicht nur darstellen sondern auch empfangen und verarbeiten können, so Graziano. Er geht davon aus, dass die beiden Logos mitunter zu einer gewissen Verwirrung der Konsumenten beitragen könnten, wenngleich die EICTA durch den gesetzten Schritt eigentlich genau das Gegenteil bewirken wolle.
Mittelfristig glaubt Graziano, dass sich das neue HDTV-Logo in den nächsten drei bis fünf Jahren auf dem Markt durchsetzen wird. Es sei davon auszugehen, dass Hersteller zunehmend dazu übergehen werden, ihre Fernsehgeräte mit integrierten HDTV-Receivern auszustatten, so Graziano. Damit wäre auch die ab sofort geltende Unterscheidung in HD ready- und HDTV-Geräte obsolet. Besitzer von HD ready-Geräten müssen sich durch die Einführung des neuen Logos einstweilen aber keine Sorgen machen. Mit einem entsprechenden HDTV-tauglichen Decoder sind diese weiterhin für die HDTV-Zukunft gerüstet.
Wenig Hilfestellung durch die offiziellen Logos können sich Kunden allerdings weiterhin bei den verschiedenen HDTV-Formaten und der Qualität deren Verarbeitung erwarten. So lösen diverse Geräte die Anforderungen der beiden Formate 1080i und 720p auf unterschiedlich zufriedenstellende Weise, einziges Kriterium für das Siegel bleibt aber weiterhin die Darstellungsfähigkeit. Auch ist vielen Kunden beim Kauf eines HDTV-fähigen Gerätes nicht bewusst, dass die Umrechnung des herkömmlichen PAL-Signals diese vor einige Probleme stellen kann.
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2 Kommentare zu Offizielles HDTV-Logo eingeführt
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HDTV Empfang
Das Problem, es wird ein neuer Markt aufgetan, wo der Kunde nur noch zahlen soll.
Kann ich zeitversetzt Fernsehen mit Unterbrechung?
Da ist dann wieder eine Festplatte nötig!
Gibt es HDTV Sat- oder Kabelboxen mit Festplatte und die Möglichkeit verschlüsselte Sendungen aufzunehmen?
Bis jetzt noch nicht!!!
Wenn ich also den gleichen Film mehrmals sehen will muß ich mehrmals zahlen!!!
Selbst alte Filmkamellen die nur digital aufbereitet werden sind da kostenpflichtig!
Einzige Variante die machbar ist: PC mit Sat HDTV -Empfang mit Entschlüsselungsmöglichkeit über diverse Kartensysteme und HDTV Fernseher.
Da kommt wieder eine riesige Abkassiervariante auf den Endverbraucher zu.
xxx
Die Kunden sind die Dummen
""Wer sich von einem HD ready Bildschirm eine Verbesserung der herkömmlichen Bildqualität erwartet, wird so gut wie immer enttäuscht." Das liege vor allem daran, dass die meisten Geräte mit dem noch vorherrschenden Bildübertragungsmodus PAL nicht zurechtkommen, das Bild ist deshalb oft relativ flau und etwas unscharf. Laut EU-Verordnung muss bis 2010 der gesamte terristische Empfang digital erfolgen, die Umstellung auf HDTV wird noch länger dauern. Gut möglich, dass bis dahin jetzt gekaufte, teure Flachbildschirme schon wieder kaputt sind." nachrichten.at
Die Investitionskosten sind für die Sender sehr hoch. Das ZDF gab bekannt nicht vor 2010 und der ORF nicht vor 2015 HDTV zu senden.
"Als wir das HD ready-Logo in Angriff genommen haben, ging es in erster Linie darum, den beispielsweise durch DVDs erreichten Qualitätssprung im Bildbereich festzumachen", erklärt Tony Graziano, Technischer Direktor bei EICTA auf Anfrage von pressetext.
Es ging wohl in erster Linie darum, dass mit dem HD ready Label der Kopierschutz HDCP eingeführt wurde, mit dem Aufnahmen in allen Formaten unterbunden werden können.
Zum Qualitätssprung: "Die höhere Zeilenanzahl soll (…) nicht zu einem schärferen Bild an sich führen." ist im BET-Broadcast-Fachwörterbuch zu lesen.
http://bet.de/lexikon/begriffe/HDTV.htm
Im Endeffekt sind die Kunden die Dummen, da sie auf ihr bezahltes Recht auf Privatkopie nach § 53 Urheberrecht verzichten. Auch für DVB ist ein Kopierschutz geplant, der vermutlich auf HDCP basiert.
http://www.blick.ch/service/sobli/artikel26403
http://www.blick.ch/service/sobli/artikel26404
Dafür erhalten sie voraussichtlich Geräte ein paar Euro billiger, da die Abgabe für die Privatkopie auf betreiben des Branchenverbands BITKOM, der wiederum Mitglied der EICTA ist, auf 5% des Gerätepreis gedeckelt werden soll. Dereit beträg sie für einen DVD-Brenner z.B. 9,21 Euro. Wenn die Deckelung durchkommt werden Urheber wie Journalisten rund 80% weniger Einnahmen aus dieser Quelle haben.
irights.info: Die Geräte- und Leermedienabgabe
http://www.irights.info/index.php?id=47
kölnische rundschau: "Privat kopierte DVDs sind erlaubt"
http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1138123186567.shtml
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