So sieht Bill Gates die Zukunft von MS Business Solutions

CNET/ZDNet: Werden sich Dienste wie Windows Live und Office Live eher in Richtung auf mittelständische und größere Unternehmen orientieren, oder sind diese Strategien für größere Organisationen nicht so sehr von Belang?

Gates: Bei größeren Unternehmen besteht natürlich eher die Tendenz, mehr Applikationen vor Ort auszuführen als bei kleineren Unternehmen. Und Privatkunden bilden eine Art von Extrem, aber auch hier stehen Server im Haus, die Videos und Musik enthalten. In administrativer Hinsicht lässt sich auch hier die Frage stellen, ob ein möglicher Fehler am Server selbst behoben wird oder ob mit der Behebung ein Bekannter beauftragt wird. Letzteres würde dann der Hosted-Form entsprechen, wenn die Verwaltung des Servers von außerhalb erfolgt. In der Geschichte der Software haben die Leute bereits alle möglichen Formen der Remote-Verwaltung praktiziert, sogar bereits bevor Microsoft existierte. Wenn die Software nun hostfähig wird, besteht auch bei einer Ausführung vor Ort im Unternehmen die Möglichkeit, die Verwaltung und Fehlersuche an externe Partner zu vergeben.

CNET/ZDNet: Diese Technologie der Remote-Verwaltung steckt auch in Vista?

Gates: Remote-Unterstützung ist in Windows XP enthalten, funktionierte wegen der Firewalls jedoch bisher nicht sehr gut. Microsoft hat diesen Punkt verbessert, was in der Zukunft bestimmt zu vermehrtem Einsatz dieser Möglichkeit führen wird. Der übliche technische Support besteht immer noch darin, dass jemand über das Telefon einem Support-Techniker das Problem anhand einer Bildschirmanzeige beschreibt. Es sollte möglich sein, dass eine entfernte Person einen Zugriff auf diese Anzeige hat, oder das Problem nur allgemein beschrieben werden muss und der Zuständige Remote-Techniker die Fehlersuche übernimmt. Die Entwicklung geht also in Richtung besserer Softwarefunktionen zur Ermöglichung einer Remote-Fehlerbehandlung – unabhängig davon, wohin der Programmcode sich entwickelt.