Sun: Anlaufprobleme bei x86-Servern

Fowler erteilt schnellem Wechsel zu Intel Absage

Laut dem Sun-Manager John Fowler wird es noch einige Jahre dauern, bis sich das Unternehmen zu einem vollwertigen Hersteller von x86-Servern gemausert hat. Im Softwarebereich sei man schon weiter: Hier hätten die unterschiedlichen Teams Gleichstand erreicht.

„Ich glaube, wir sind in den ersten zwei von sechs Jahren“, so Fowler, der als Executive Vice President der Network Systems Group fungiert. Wirklich ernst bei Sun wurde es mit den zeitweise geächteten x86-Servern, als Jonathan Schwartz vor zwei Jahren zum COO aufgestiegen ist und den Bereich als separate Abteilung etabliert hat.

Derzeit nutzt Sun nur AMDs Opteron-Prozessoren, Fowler zufolge stehe die Tür für Intel aber weiterhin offen. „Er müsste allerdings sehr gut sein“, so Fowler über die Voraussetzungen einer Intel-CPU, um einen Wechsel zu rechtfertigen. „Es muss etwas sein, das der Kunde versteht und der Verkäufer erklären kann.“ Fünf Prozent mehr Performance seien nicht genug.

Mit dem für Ende des Jahres angekündigten Server-Chip Woodcrest habe Intel Fortschritte gemacht. Leistungsaufnahme und Hitzeentwicklung seien verbessert worden. Diese lägen derzeit „auf dem Niveau einer Lötlampe“. Ein Intel-Sprecher wollte sich zu dieser Beschreibung nicht äußern.

Auf dem im März abgehaltenen Intel Developer Forum demonstrierte der Chiphersteller einen Vergleichstest zwischen einem Woodcrest-Server und einer Sun-Maschine mit dem Opteron. Vor dem Hintergrund der Veranstaltung wenig überraschend entschied der Woodcrest-Rechner alle relevanten Maßzahlen für sich. Fowler ist allerdings skeptisch über die Umstände der Vorführung.

„Intel hat auf dem IDF eine lange Geschichte, gewaltige Behauptungen über die Performance aufzustellen“, so der Sun-Manager. Auch die Potomac-Version des Xeon habe die Versprechungen nicht erfüllt.

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1 Kommentar zu Sun: Anlaufprobleme bei x86-Servern

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  • Am 18. April 2006 um 18:58 von Der Skeptiker

    B2B ist etwas anderes als B2C
    Mit platter, massiver Publikumswerbung kann man einen Anbieter von hochwertigen Servern nicht einfach rumkriegen. Das ist beim Privatanwender viel leichter. Ein bisschen ‚Intel inside‘ von allen Seiten und schon kauft der User.

    Intel wird sich an geringere Margen in Zukunft gewöhnen müssen. Da helfen auch die durch Intel subventionierten Werbekampagnen von Dell, HP und Acer nichts, die derzeit den deutschen Magazinen beiliegen.

    Leistung zu fairem Geld ist gefragt. Und da passt der Kostensatz von Fernsehwerbung einfach nicht dazu.

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