ZDNet: Unternehmen wie etwa F-Secure sind stärker in den Schlagzeilen, weil sie ihre Stellungnahmen zu Security-Themen sehr deutlich über Blogs und andere Wege herausstellen. Stellen Firmen wie diese nicht eine immer größere Herausforderung dar? Was sagen Sie diesen Unternehmen?
Chen: Kommen wir doch kurz zurück auf meine Überlegungen zu unserer langjährigen Präsenz auf dem Markt und zu unserem umfassenden Lösungsansatz zum Schutz vor den unterschiedlichsten Bedrohungen in verschiedenen Schichten des Netzwerks. Dank unserer stabilen Marktposition können wir unseren Kunden für jeden Zugangspunkt in ihr Netzwerk und für den Informationsaustausch im Netz selbst umfassenden Schutz gewährleisten. Unser Ziel ist es, die richtigen Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Unsere Zusammenarbeit mit Cisco, durch die wir umfassende Lösungen für bestehende und kommende Bedrohungen anbieten können, und die zentrale Fokussierung auf unsere Kunden – all das zeigt überdeutlich, dass wir uns heute und in Zukunft als Global Leader sehen.
ZDNet: Trend Micro gab vor kurzem in der Presse bekannt, dass es im Bereich Anti-Spyware zum Austausch von Datenbeispielen und zur Entwicklung von Auswertungsrichtlinien eine Zusammenarbeit mit Symantec und McAfee geben würde. Ist geplant, diese Art der Zusammenarbeit auch auf andere Bedrohungstypen auszuweiten?
Eva Chen, CEO Trend Micro |
Chen: Trend Micro arbeitet mit einigen anderen Anbietern zusammen und tauscht Beispiele für Virencodes aus. Man hat bereits vor einigen Jahren mit dieser Form der Zusammenarbeit begonnen. Zu den teilnehmenden Unternehmen gehören auch Symantec und McAfee. Es besteht in jedem Fall die Möglichkeit, die Zusammenarbeit innerhalb der Branche auf andere Bereiche auszuweiten; dies hängt aber auch von der Entwicklung der Bedrohungen selbst ab. Zurzeit gibt es jedoch keine weiteren Pläne für eine Zusammenarbeit auf anderem Gebiet.
ZDNet: Wie schätzen Sie den chinesischen Markt und Ihre Anstrengungen dort ein? Helfen Sie den Chinesen nicht nur bei der Sicherung ihrer Netzwerke, sondern auch bei der Zensur?
Chen: Trend Micro sieht in China einen strategisch und umsatzmäßig äußerst wichtigen Markt. Trend Micro verfügt heute über fünf Niederlassungen in China, unter anderem in Shanghai, Beijing und Nanjing. Erst vor kurzem haben wir zusammen mit SINA bekannt gegeben, zusätzlich zu unseren bereits bestehenden Services zur E-Mail-Virensuche auch Services zur Sicherung des mobilen Datenaustauschs anzubieten. Dies zeigt einmal mehr, wie erfolgreich wir mit einigen der größten Unternehmen des Landes zusammenarbeiten. Während viele andere Unternehmen die Positionierung auf dem chinesischen Markt als äußerst schwierig einschätzen, gelingt uns dies erfreulich gut.
ZDNet: Benötigen Sie aber für einen erfolgreichen Markteintritt in China nicht den politischen Support von ganz oben?
Chen: Google und Yahoo haben ja schon die Erfahrung gemacht, dass es hier ein ziemlich enges Korsett gibt. Es gibt in der Tat viele Einflüsse, die mit dem alltäglichen Geschäftsgebaren gar nichts zu tun haben. Wir denken aber, dass wir aufgrund unserer weltweiten Aufstellung, Kultur und auch der geographischen Verwurzelung in Asien dort Fuß fassen werden, vorausgesetzt es gelingt uns, das blinde Abkupfern von Patenten und Softwarelösungen einzudämmen und die richtigen Partner vor Ort zu finden.
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