Chinas LCD-Hersteller sind zunehmend auf dem Vormarsch und kämpfen um den Anschluss an die Weltspitze. Um mit den Branchenriesen aus Südkorea oder Taiwan Schritt halten zu können, müssen sie nach Analystenmeinung aber vor allem die Produktionskosten senken und an ihrer Technologie arbeiten. Noch hängen chinesische LCD-Panel-Hersteller wie SVA-NEC oder BOE-Hydis zu sehr an kostspieligen Importen von Komponenten aus dem Ausland, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ). Die Bereitschaft der chinesischen Regierung, heimischen LCD-Herstellern Steuererleichterungen zu gewähren, dürfte aber für Aufwind sorgen.
„Weil SVA-NEC und BOE-Hydris neu in der Branche sind, sind ihre Kostenstrukturen noch nicht so wettbewerbsfähig wie die der Branchenführer“, zitiert das WSJ Henry Wang, Chef des taiwanesischen Marktforschungsinstituts Witsview. Darüber hinaus konzentrieren sich die chinesischen Wettbewerber überwiegend auf den Computermonitor-Markt und produzieren vor allem 15- und 17-Zoll-Panels. Dieses Industriesegment soll aber nach Analystenmeinung in den kommenden Jahren besonderem Konkurrenz- und Preisdruck ausgesetzt sein.
In den vergangenen Monaten etwa ist der Durchschnittspreis für ein 17-Zoll-Monitor-Panel nach Berechnungen von Witsview von 137 auf aktuell 115 Dollar gefallen. Bereits Ende März waren die Panel-Preise für 17-Zoll-Monitore auf das Niveau der Herstellungskosten gerutscht. Bei chinesischen Panel-Produzenten hatten die Herstellungskosten zu diesem Zeitpunkt sogar die Verkaufspreise überstiegen.
Die Wettbewerber aus Japan, Korea und Taiwan investieren deshalb kräftig in den Ausbau ihrer Werke, um sich auf die Produktion größerer Panels für LCD-Fernseher verlegen zu können. So hat etwa LG Philips LCD in diesem Jahr mit dem Hochfahren von P7, der nach eigenen Angaben weltweit größten LCD-Fabrik der siebten Generation, begonnen. Diese Fertigungsanlage soll die Position des Unternehmens insbesondere bei den großflächigen LCD-TV-Panels weiter stärken.
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