Die geplante Fusion des Telekommunikations-Anbieters Mobilcom und dem Internet-Anbieter Freenet dauert länger als geplant. Wenn sich die Fusion noch lange verzögert, rechne man mit Doppelaufwendungen von bis zu 20 Millionen Euro, so der Chef beider Unternehmen, Eckhard Spoerr, in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Focus“. Anhaltende Klagen von Aktionären, die auf eine rechtlich umstrittene Hauptversammlung der Mobilcom im Jahr 2003 zurückgehen, behindern den Fusionsprozess.
Für den Fall, dass sich der Rechtsstreit über Jahre hinzieht, sei auch ein Scheitern der Fusion nicht ausgeschlossen. „Wenn es für uns gut läuft, können wir im Oktober die Fusion vollziehen. Wenn es schlecht läuft, könnte es sich auch zwei Jahre hinziehen“, so Spoerr. Teuer komme vor allem, dass die beiden Unternehmen zahlreiche Abteilungen wie Marketing oder Produktentwicklung doppelt brauchen. Außerdem seien Zukäufe schwieriger und teuere als durch ein fusioniertes Unternehmen. Spoerr verweist auf den Telefonanbieter Arcor. Für Mobilcom oder Freenet allein wäre eine Übernahmen nicht möglich.
Die Aktionäre beider Unternehmen haben der Fusion bereits im August des vergangenen Jahres zugestimmt. Blockiert wird der Fusionsprozess durch ein Gerichtsverfahren. Das Landesgericht Kiel hat die Wirksamkeit eines Beschlusses der Hauptversammlung in Frage gestellt, bei dem der frühere Mobilcom-Hauptaktionär, die France Telecom, sieben Milliarden Euro Schulden übernommen hatte. Unklar ist, ob der Vergleich rechtlich abgesichert ist. Spoerr erwartet, dass es eine Berufung in zweiter Instanz geben wird.
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