ZDNet: Welche Auswirkungen hat die Tatsache, dass die Unternehmensleitung persönlich haftbar ist, wenn bestimmte Vorgaben nicht angemessen erfüllt werden?
Colao: Es gibt heute eine größere persönliche Haftung und höhere persönliche Anforderungen. Laut dem Gesetzgeber ist dies sehr wirksam: Wenn man jemandem mit Gefängnis droht, hält der sich an die Gesetze. Aber ich bin überzeugt, dass sich dies zunehmend negativ auf Qualität der getroffenen Entscheidungen auswirkt. Bisher war es so, dass man Entscheidungen aufgrund seiner Kenntnisse der Branche und des Markts sowie seiner persönlichen Erfahrung traf. Und das war auch gut so. Heute kann man dagegen im Gefängnis landen, wenn man seine Entscheidung nicht angemessen rechtfertigen kann – dadurch rücken das persönliche Wissen und das Verständnis des Marktes in den Hintergrund. Einige Gesetze sollten gerade die Qualität der Entscheidungsfindung unter dem Aspekt des Risikos verbessern, doch in der Praxis haben sie zu schlechteren Entscheidungen geführt.
ZDNet: Üben Unternehmen Druck auf ihre IT-Abteilungen aus, um über die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben hinausreichende Verbesserungen/langfristige Einsparungen zu erreichen?
Colao: Das sollten sie. Wenn man über eine angemessene Kontrollstruktur verfügt und wenn man genau weiß, was das Unternehmen tut und wie es das tut, dann können diese Informationen definitiv zum Vorteil für das Unternehmen eingesetzt werden.
Mustafa: Insgesamt ist festzustellen, dass gut kontrollierte Unternehmen rentabler sind.
Brooks: Es geht hier einfach um die betriebliche Effizienz – darauf läuft es hinaus.
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