Der Internettelefondienst Skype bietet seinen Kunden in den USA und Kanada ab sofort Gratisgespräche in Fest- und Mobilfunknetze an. Offenbar will das Ebay-Tochterunternehmen damit seinen schwachen Marktanteil auf dem amerikanischen Kontinent nach oben treiben. Vorerst gilt das Angebot bis Ende des Jahres 2006.
Bislang war Gratistelefonie mit Skype nur dann möglich, wenn beide User die Software nutzten. Die aktuelle Initiative in den USA zeige, dass das Unternehmen auch über regionale Lösungen nachdenke, so Tim von Törne, Pressesprecher von Skype Deutschland.
Im Gegensatz zu Deutschland fehlt es Skype in den USA an der nötigen Beliebtheit. Der Telefondienst zählt dort nur rund sechs Millionen Nutzer. Das ist kaum mehr als im vergleichbar kleinen Deutschland. „Historisch sind wir als europäisches Unternehmen nicht so stark in den USA vertreten gewesen. Als Teil von Ebay wollen und können wir dies nun schnell ändern“, erklärt von Törne. Weltweit sind derzeit etwa 100 Millionen User bei Skype registriert. Kann der Konzern seinen Marktanteil in den USA nicht deutlich ausbauen, so sind auch Synergien zwischen dem Mutterunternehmen Ebay und Skype in Gefahr.
US-Bürger nutzen derzeit zum Großteil die Dienste des Konkurrenten Vonage. Wenn das Konzept des Ebay-Unternehmens nun aufgehen sollte, könnten auch andere Anbieter nachziehen und Gratisgespräche dieser Art ins Programm aufnehmen. Die Folge wäre ein weiterer Preisverfall auf dem Markt. In den USA wird Skype nun erstmals mittels TV-Spots beworben. „Wir machen keine Werbung im klassischen Sinne, aber wir bewerben unser Produkt zusammen mit Partnern, die zu Skype passen“, so Törne.
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