Hightech-Autodiebstahl: Hacker knacken Sicherheitsschlüssel

Da gibt es zum Beispiel Radko Soucek, einen 32 Jahre alten Autodieb aus der Tschechischen Republik. Ihm wird vorgeworfen mehrere teure Autos in und um Prag mithilfe eines Laptops und eines Lesegeräts gestohlen zu haben. Soucek ist kein Unbekannter in der Autodiebstahlszene – er war elf, als er sein erstes Auto stahl. Seit kurzem arbeitet er nun mit Hightech-Methoden, da er erkannt hat wie einfach diese funktionieren.

Ironischerweise wurde ihm schließlich sein eigener Laptop zum Verhängnis, auf dem alle seine Entschlüsselungsversuche gespeichert waren. Die Festplatte enthielt eine Datenbank mit erfolgreich angewandten Verschlüsselungsstrings, mit der er in relativ kurzer Zeit in Autos einbrechen konnte, die er noch nie zuvor gesehen hatte.

Und Soucek ist kein Einzelbeispiel. Vor kurzem wurden dem Fußballspieler David Beckham nicht nur ein, sondern gleich zwei sonderangefertigte BMW X5 SUVs gestohlen. Der jüngste Diebstahl ereignete sich in Madrid. Die Polizei glaubt, dass eine Bande von Autodieben dahinter steckt, die sich anstelle herkömmlicher Werkzeuge einer speziellen Software bedient.

Wie man ein Auto mit Funkzündanlage stiehlt ist kein Staatsgeheimnis – dazu genügen bereits grundlegende Kenntnisse im Verschlüsseln von Binärcodes. So mussten die Autoren der eingangs erwähnten Studie lediglich zwei Challenge-Response-Paare vom ausgewählten Ziel abfangen, um den Code zu entschlüsseln.

In einem weiteren Experiment der Studie wurde ausprobiert, ob ein Diebstahl des passiven Codes der Funkzündanlage möglich ist. Dafür wurde eine Zündanlage (also der RFID-Leser) auf einem Laptop nachgebildet. Sobald nun eine Person in die Nähe kam, die eine Funkzündanlage in der Tasche hatte, konnten die Forscher in weniger als einer Sekunde mehrere Scans durchführen, ohne dass das Opfer davon etwas bemerkte. Dann begannen sie die gescannten Challenge-Response-Paare zu entschlüsseln. Mithilfe von Brute-Force-Methoden brachten die Forscher den Laptop dazu verschiedene Kombinationen aus Symbolen auszuprobieren, bis sie die richtigen Kombinationen gefunden hatten. Sobald sie die passenden Codes hatten, konnten sie die Sequenz ermitteln und sich Zutritt zum Zielfahrzeug verschaffen und es starten.

Im Fall von Beckham geht die Polizei davon aus, dass die Diebe gewartet haben, bis er aus seinem Auto ausgestiegen war, um dann eine Brute-Force-Attacke zu starten bis der Code geknackt war. Danach entriegelten sie die Türen und weg waren sie.

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Neueste Kommentare 

6 Kommentare zu Hightech-Autodiebstahl: Hacker knacken Sicherheitsschlüssel

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  • Am 2. September 2009 um 9:10 von schulte

    Je bequemer, desto unsicherer
    die Industrie (nicht nur die Auto…) verkauft ein Feature ersteinmal und schaut dann, welche Konsequenzen es hat. Das ist auch grundsätzlich richtig so.

    Dumm ist nur, dass gerade die Autoindustrie Technik verbaut, die VIELE Jahre funktionieren muss. Praktisch jede Verschlüsselung von heute, wird in 10 Jahren nichts mehr wert sein. Für ein Autoleben, keine lange Zeit, denn gerade teure Wagen leben lange.

    JEDE Technik, die das Leben bequemer macht, macht es auch angreifbarer.

    Mein Vorschlag: Die NICHT-Haustür!
    Schon mal beide Hände vollgehabt? Schon mal den Schlüssel vergessen? Die Post möchte etwas abgeben, aber Sie sind nicht zu Hause? Sie haben vergessen, den Herd abzustellen und der Nachbar hat keinen Schlüssel?

    NICHT-Haustür löst alle Ihre Probleme! Einfach 1000EUR überweisen und NICHT-Haustür kommt sofort ins Haus. Und das Beste: Die Installation dauert nur 30 Sekunden und macht keinen Dreck!

  • Am 11. Oktober 2006 um 18:41 von Peter

    40 bit?
    Nicht gerade die neueste Technik, um ein mehrere Dutzend k€ teures Fahrzeug abzusichern.
    Absolut unverständlich, warum da nicht ein paar Euronen mehr investiert werden.

  • Am 7. August 2006 um 17:21 von Angsthase

    Mechanischer Schlüssel sicherer?
    Reale Situation:
    GTI, knallrot, geparkt. Komme zurück, sehe ‚meinen‘ GTI, sperre mit meinem Schlüssel die Türe auf, setze mich rein, stecke Zündschlüssel ins Zündschloß und erschrecke. Was ist das?, das gehört aber nicht mir, und das auch nicht und das …Hier war wohl ein Knacki schon vor mir da und hat einiges hinterlassen!?! Halt, wer wird denn gleich an die Decke gehen!? Und erkenne, das ist doch garnicht mein GTI!! Ich sitze ungewollt in einem fremden Auto, das zufälligerweise auch ein knallroter GTI ähnlichen Alters ist und fast am gleichen Ort wie meiner ordnungsgemäß geparkt steht. In München vor dem Innenministerium in der Ludwigstraße passiert. Davor etliche Polizeistreifen zu Fuß unterwegs. Und jetzt stellen Sie sich vor, es wäre Ihr GTI gewesen, Sie kommen auch gerade an Ihr Auto und ich hätte Ihnen meine Storry ‚aufbinden‘ wollen. Soviel zum Thema Sicherheit des mechanischen Zündschlüssels. Bei mir gings ohne Absicht, ohne Laptop, ohne Verschlüsselungscode knacken – einfach so -. Natürlich bin ich mit zitternden Knien sofort aus- und in meinen GTI, der drei Fahrzeuge entfernt stand, eingestiegen.

    • Am 2. September 2009 um 17:51 von Johnny

      AW: Mechanischer Schlüssel sicherer?
      Verstehe die Aufregung von Force und Angsthase nicht, starten liessen sich die Autos ja nicht, darum gings ja.

  • Am 17. Juli 2006 um 0:32 von Andy

    Wozu einen Schlüssel nehmen?
    Ist zwar schon lange her, und wegfahren war nicht drin, aber meinen alten Ford Granada konnte man sogar mit einem simplen Taschenmesser öffnen!

  • Am 31. Mai 2006 um 20:06 von Force

    Mechanischer Zündschlüssel sicherer?
    Ehrlich gesagt bezweifle ich, dass ein mechanischer Schlüssel sichrer ist: So hatte ich einst meinen Schlüssel in meinem Sprinter an einem Wochenende vergessen und ein Freund von mir, der auch einen Mercedes fuhr hatte versucht, mit seinem SChlüssel mein Auto aufzuschließen, was auch auf Anhieb funktionierte…Ich glaube, dass der elektronische SChlüssel doch eine bessere Wahl ist.

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