Der japanische Elektronikriese Sony kämpft nach wie vor mit seiner Portable-Music-Player-Sparte. Trotz der Einführung neuer Modelle im vergangenen Jahr konnte sich das Unternehmen nicht gegen Mitbewerber Apple behaupten, geschweige denn diesem Marktanteile abjagen. „Wir haben uns mit den letzten Walkman-Modellen verrechnet“, gestand Sony-Präsident Ryoji Chubachi in Tokio ein. Da die digitalen Musik-Player jedoch zu den Kernbereichen zählen, um die Unterhaltungssparte wieder zu beleben, würden die Bemühungen von Seiten des Sony-Managements erhöht, schreibt die Washington Post. Während die Geschäfte mit LCD-Fernsehern und Digitalkameras bereits zum Wachstum beitragen, bleibt die Entwicklung der Walkman-Linie das Sorgenkind, so Cubachi.
Im Sony-Konzern ist die Sparte für mobile Musik-Player zwar die kleinste Businesseinheit, jedoch ist damit große Symbolik verbunden. Mit den tragbaren Kassettenspielern führte der Konzern über zwei Jahrzehnte den Markt an. Mit seinem Focus auf CD- und Minidisc-Player konnte das Unternehmen in der digitalen Ära mit Apple jedoch nicht mehr mithalten. Der anfängliche Versuch Sonys das populäre MP3-Format mit dem hauseigenen Kompressionsstandard Atrac zu verdrängen, scheiterte ebenfalls. Erst im Mai verabschiedete sich das Unternehmen von Atrac.
Ende 2001 stieß Apple mit dem ersten Ipod in den Markt vor und konnte sich auch dank der dazugehörigen Software Itunes, über die Songs gekauft und verwaltet werden können, behaupten. 2004 rief Sony sein eigenes Online-Musik-Service Connect ins Leben. Nach und nach brachten die Japaner neue Geräte, zuletzt den NW-A1000 und den NW-A3000 mit Kapazitäten von sechs und 20 Gigabyte. Dennoch ging die Strategie nicht auf und Sony hinkt derzeit mit knapp zehn Prozent US-Marktanteil Rivalen Apple (77 Prozent) hinterher.
Laut Chubachi bläst Sony im diesjährigen Weihnachtsgeschäft erneut zum Angriff. Geplant sei die Einführung neuer Geräte, die sich vom Apple-Lineup klar unterscheiden. „Wir wollen Sony-typische Produkte auf den Markt bringen“, erklärte Chubachi. Details wollte der Konzern-Chef jedoch noch nicht verraten. Erste Erfolge in Japan würden die Strategie bestätigen. Die kürzlich in Japan veröffentlichten Flash-Player haben die Größe des Ipod Shuffle und sind in verschiedenen Farben erhältlich. Größter Pluspunkt sei das Akku-System. Schon nach drei Minuten Ladezeit stehe Energie für eine Abspieldauer von bis zu drei Stunden zur Verfügung. Die ersten Verkaufszahlen seinen vielversprechend und besser als erwartet, so Chubachi.
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